Schubhaft Vordernberg: Betrieb startet im Jänner

Jetzt ist es fix: Ab 15. Jänner wird das Schubhaftzentrum in der Gemeinde Vordernberg in Betrieb sein. Noch vor Weihnachten startet ein Probelauf. Die umstrittenen Verträge für das Zentrum wurden nicht mehr geändert.

Das Schubhaftzentrum im obersteirischen Vordernberg geht am 15. Jänner in Betrieb. Gemeinde und Innenministerium bestätigten am Freitag den Termin, der in der „Kleinen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) genannt worden war. Noch vor Weihnachten erfolgt die Übergabe des Gebäudes und der Start des Probebetriebs mit voller Belegschaft, aber ohne Schubhäftlinge.

Probelauf: „Routinen aufbauen“

Das um rund 25 Millionen Euro netto errichtete Schubhaftzentrum wird in zweieinhalb Wochen vom Errichter und Eigentümer, der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), an den Mieter, das Innenministerium, übergeben. In der Zeit bis zur Eröffnung werde es dann darum gehen, „Routinen aufzubauen für den Echtbetrieb“, sagte der Sprecher des Ministeriums, Karl-Heinz Grundböck.

Schubhaftzentrum Vordernberg

APA/BIG

Das Schubhaftzentrum Vordernberg

Private Sicherheitskräfte aus Leoben

Die Polizei setzt auf der neuen Dienststelle 55 Kräfte ein, „die zwar durchaus einen örtlichen Nahbezug haben können, aber nach der Qualifikation ausgewählt wurden“, so Grundböck. Kommende Woche startet in Vordernberg die Schulung für die künftigen 68 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der privaten Sicherheitsfirma G4S, die den nichthoheitlichen Teil der Betreuung überhat. Wie Bürgermeister Walter Hubner (SPÖ) sagte, kommen davon 60 aus dem Bezirk Leoben.

Bürgermeister versteht Kritik

Der Vertrag zwischen Gemeinde und Innenministerium für das Schubhaftzentrum war nicht unumstritten - mehr dazu auch in Schubhaft Vordernberg: Volksanwaltschaft prüft (steiermark.ORF.at; 11.11.2013). Es sei nun jedoch nichts mehr daran geändert worden, so Bürgermeister Hubner. Man habe sich alles noch einmal genau angeschaut und sei zum Schluss gekommen, dass es zu keinen Überschneidungen zwischen Betreuung und hoheitlichem Bereich komme - jeder decke nur seinen Bereich ab.

Die Kritik, dass die Ausschreibung durch die Gemeinde zu kurzfristig erfolgt sei, kann Hubner durchaus verstehen: „Leider hat sich die Vertragserrichtung um vier Monate verzögert. Hätten wir die Fristen nicht so knapp bemessen, wäre der gesamte Zeitplan für das Projekt über den Haufen geworfen worden.“

„Positive Effekte für Region“

Weil es nur einen Bieter gab, wollte er auch noch einmal ausschreiben, was aber wegen des zeitlichen Korsetts nicht mehr möglich gewesen sei, so Hubner. Zur Frage, ob er aus heutiger Sicht noch einmal aufzeigen würde bei der Vergabe eines derartigen Vorhabens, meinte der Bürgermeister: „Die positiven Effekte für die Region sind nicht vom Tisch zu wischen, auch wenn mir viele Steine in den Weg gelegt wurden.“

Links: