Schönleitner: „Boden nicht FPÖ überlassen“

„Wir wollen den Boden nicht der FPÖ überlassen“, lautet das Ziel des grünen Spitzenkandidaten Lambert Schönleitner für die bevorstehende Landtagswahl in der Steiermark. Inhaltlich gelte es vor allem, den öffentlichen Verkehr auszubauen.

Nach zwölf Jahren Erfahrung in der Kommunalpolitik und sechs Jahren im Landtag steht Lambert Schönleitner bei den steirischen Grünen nun erstmals an vorderster Front und wird die Partei als Spitzenkandidat durch die Landtagswahl 2015 führen.

„Das Gute der Vorgänger mitnehmen“

Im „Steiermark heute“-Sommergepräch sieht sich der gelernte Gartenbauer und Florist der Aufgabe aber durchaus gewachsen: „Ich glaube, dass ich ein beständiger Mensch bin, dass ich zäh bin, dass ich Laufe meiner Zeit in der Politik gelernt habe, eine dicke Haut zu haben, wenn es sein muss, oppositionell angriffig, aber auch konstruktiv zu sein.“

Als besseren oder schlechteren Kandidaten als Werner Kogler, der die Landtagswahlen zuletzt angeführt hatte, will sich Schönleitner aber nicht sehen: „Ich glaube, dass Werner Kogler ein hervorragender Vorsitzender der steirischen Grünen war. Ich glaube, dass mein großer Vorteil ist, dass ich in der Steiermark stark verankert bin. Das gute der Vorgänger mitzunehmen und das eigene Profil dazuzulegen - dann kann das Ganze klappen.“

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Das Gespräch von ORF Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch mit dem Spitzenkandidaten der Grünen für die Landtagswahl, Lambert Schönleitner, können Sie hier nachsehen.

„Wollen Regierungsverantwortung“

Klappen soll es für die steirischen Grünen vor allem mit dem Sprung in die Regierung. Konkret formuliert Schönleitner sein Ziel für die nächste Landtagswahl so: „Wir wollen in der Steiermark Regierungsverantwortung übernehmen und diesen Boden nicht der FPÖ überlassen.“ Dafür müssten die Grünen allerdings auch an ihrem Image arbeiten: „Ich glaube, die Grünen sollen nicht immer den Zeigefinger erheben. Es geht mehr um den Dialog, auch um die politische Auseinandersetzung mit der Bevölkerung. Wir müssen die Grünen zu einer breiten Bewegung machen- diese Öffnung möchte ich vorantreiben.“

Die Samthandschuhe wolle man sich aber nicht überstreifen: „Ich glaube, dass Voves und Schützenhöfer mit ihrer Politik teilweise scharfen oppositionellen Angriff gebraucht haben. Sie sind mit ihrem Reform-Jumbo auf der Startbahn unterwegs gewesen und drei Meter bevor die Startbahn zu Ende war, ist ihnen aufgefallen, dass hinten die Bevölkerung nicht drinnen sitzt.“

Frauenpolitik als zentraler Punkt

Neben Lambert Schönleitner, der von der Basis mit 91 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt wurde, bekleidet mit Wolfgang Raback auch das Amt des Landesgeschäftsführer ein Mann - und das obwohl die steirischen Grünen auf ihrer Homepage mit Frauen in Spitzenpositionen rühmen.

Dass sich die Frauen der Partei dadurch auf den Schlips getreten fühlen könnten, glaubt Schönleitner aber nicht, Frauenpolitik bleibe in der Partei auch weiterhin ein zentraler Punkt: „Sabine Jungwirth hat nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie ist auf dem zweiten Listenplatz für diese Landtagswahl gewählt worden. Und Lisa Rücker ist als Stadträtin von Graz ohnedies wichtig für Stadt, das sieht man ja gerade jetzt, wo der Bürgermeister jegliche Stabilität vermissen lässt.“

Wachstum im öffentlichen Verkehr

Inhaltlich will Schönleitner auf „Wachstum in vielen Bereichen“ setzen. So hinke die Steiermark im Bundesländervergleich nicht nur in puncto Öko-Jobs hinterher: „Ich glaube, dass die Steiermark auch im öffentlichen Verkehr dringend Wachstum brauchen würde. Das heißt ich will, dass alle Steirerinnen und Steirer ein Jahresticket um 365 Euro kaufen können. Man sieht, dass über die Umwegrentabilität dann mehr Geld hereinkommt. Zusätzlich wird es Finanzierungsinstrumente brauchen, wie die Nahverkehrsabgabe.“

Konkret könne sich Schönleitner etwa eine Stellplatzabgabe bei Einkaufszentren vorstellen, die allerdings von den Betreibern zu leisten wäre - Kosten, die im Endeffekt wohl wieder der Bürger zu tragen hätte.

Link: