Steirisches Holz boomt

Die Steiermark gilt als Österreichs Waldland Nummer eins - und das schlägt sich zunehmend auch in den Neubauten nieder. Der Wermutstropfen: Die Auftragslage von der öffentlichen Hand hinkt stark hinterher.

Während sich die Baubranche in den vergangenen Jahren in einer Krise befand, habe sich das bei den Holzbaubetrieben nicht so gezeigt - im Gegenteil: Man habe jedes Jahr mehr Aufträge verzeichnen und dadurch auch mehr Mitarbeiter einstellen können, sagt Holzbau-Innungsmeister Oskar Beer.

Nachhaltigkeit wird immer wichtiger

Nachhaltigkeit sei zunehmend in den Köpfen vor allem junger Leute verankert: „Ich sage, dass schon jedes vierte neue gebaute Haus in Holz gebaut wird, das heißt, speziell junge Familien, die einen natürlichen Baustoff suchen, tendieren zu dem Baustoff Holz. Desweitern ist die Natürlichkeit des Baustoffes, dass er aus der Region kommt, ein Grund - wir haben keine großen Transportwege“, so Beer.

Arbeiter auf einer Baustelle

ORF Burgenland

Vor allem Private setzen immer mehr auf den Baustoff Holz

Auch bei Zu- und Umbauten werde zunehmend Holz verwendet, und immer mehr Steirer würden Gartengestaltungen aus Holz bestellen, inklusive Terrasse, Schwimmbadumrandung und Sichtschutz zum Nachbarn; bei den Carports sei schon jedes zweite neu gebaute aus Holz. Sehr gefragt seien Kiefer, Lärche, Eiche und Fichte, sagt Oskar Beer.

Nur wenige öffentliche Aufträge

Bei all der guten Entwicklung in puncto private Auftraggeber gebe es einen Wermutstropfen, sagt der Innungsmeister: Die Aufträge von Seiten der öffentlichen Hand seien nur mäßig. Es gebe zwar Kindergärten, Sporthallen und Schulen aus Holz, doch etwa in Graz kein einziges wirklich repräsentatives Projekt: „Im Grazer Raum würde ich mir ein Leuchtturmprojekt in Holz wünschen, es soll einfach ein schöner Holz-Stadtteil in Graz errichtet werden“, mit Wohn- und Einkaufsmöglichkeiten, so Beer; damit könnte man auch den Tourismus ankurbeln.

In der Steiermark sind laut Beer 55.000 Menschen in der Holzwirtschaft beschäftigt - von Waldarbeitern bis zu den Zimmerern - das solle sich auch in den öffentlichen Bauten stärker niederschlagen.

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