Funkstörungen nach solarem Strahlungsausbruch

Wissenschafter der Uni Graz haben am Mittwoch einen der stärksten solaren Strahlungsausbrüche der vergangenen zehn Jahre registriert. Es kam zu Radio-Ausfällen. Weiteren Störungen durch das turbulente Weltraumwetter sind möglich.

Das Observatorium Kanzelhöhe der Universität Graz hat am Mittwochnachmittag einen der stärksten Strahlungsausbrüche der Sonne der vergangenen zehn Jahre registriert, die sich auch in Funkstörungen bemerkbar machten. Astrid Veronig, Leiterin der Uni-Außenstelle auf der Kärntner Kanzelhöhe, rechnet bis Freitag und voraussichtlich auch in der kommenden Woche mit weiteren Störungen des Erdmagnetfelds.

Energetische Eruptionen

Energetische Eruptionen auf der Sonne können Störungen im Erdmagnetfeld hervorrufen, die technische Systeme im Weltraum und der Erde beeinträchtigen können. Sowohl koronale Massenauswürfe als auch Strahlungs- und Teilchenausbrüche beziehen ihre Energie aus dem starken Magnetfeld in Sonnenflecken.

Sogar ohne Fernrohr zu sehen

„Die aktuelle erdgerichtete Fleckengruppe im Süden der Sonnenscheibe ist so groß, dass man diese sogar ohne Fernrohr sehen kann. Sie hat einen Durchmesser von 125.000 Kilometer“, schilderte Veronig. Veronig rechnet mit weiterhin turbulentem Weltraumwetter in den kommenden Tagen.

Trotz all der Störungen seien die Sonnenflecken nur halb so groß wie im Oktober 2003 als eine Periode mit extremen Sonnenausbrüchen registriert wurde. Als Folge davon waren selbst in Österreich Polarlichter zu sehen, die durch die geomantischen Stürme hervorgerufen wurden.

Weltraumwetter aus Graz

Das auf 1.500 Meter Seehöhe gelegene Observatorium - eine Außenstelle des Institutes für Astronomie der Universität Graz - nimmt jede Regung der Sonne genau ins Visier. Strahlungsausbrüche können in Echtzeit detektiert und Warnmeldungen international ausgesandt werden. Mehrere Teleskope beobachten auf der Kanzelhöhe den Fixstern mittels Farbfilter in den verschiedenen optischen Spektralbereichen.

Die Daten werden nicht nur an der Uni Graz, sondern auch von internationalen Forscherteams genutzt, um die Physik von Sonneneruptionen zu untersuchen und besser zu verstehen. Das Observatorium informiert auch laufend zum aktuellen Stand unseres Weltraumwetters und zur Sonnenaktivität.

Link: