Landwirte hatten schwieriges Erntejahr

Das Erntejahr 2014 war für die steirischen Bauern ein äußerst schwieriges. Unter dem vielen Regen in der Saat- und Erntezeit litten vor allem Kürbis und Sojabohnen, beim Mais verursachte der Maiswurzelbohrer zum Teil Totalausfälle.

Während im letzten Jahr große Hitze und Trockenheit viel Ernte vernichteten, regnete es heuer viel zu viel, sagte der Direktor der Landwirtschaftskammer, Werner Brugner, am Freitag: „Zum einen in den Monaten April und Mai, wo es um die Aussaat gegangen ist, war es ganz schwierig, für die Landwirte Zeitfenster zu finden, um die Saat in das Saatbeet zu bringen; und dann im Zeitraum August und September die Starkniederschläge, die uns massiv in der Ernte beeinträchtigt haben.“

Kürbis schwamm im Hochwasser davon

Vor allem die Süd-, Ost- und Weststeiermark waren betroffen, bei machen Kulturen sogar mit Totalausfall der Ernte, so Landwirtschaftskammerpräsident Franz Titschenbacher: „Beim Kürbis war es so, 500 Hektar waren komplett vom Hochwasser Mitte September betroffen, wo null Erträge sind, und insofern ist das eine sehr durchwachsene Situation.“

Maiswurzelbohrer machte zu schaffen

Durchwachsen ist auch die Erntesituation beim Mais: Zwar war der Ertrag pro Hektar bei nicht von Schädlingen befallenen Pflanzen heuer um rund 18 Prozent höher, dennoch zerstörte der Maiswurzelbohrer bis zu 2.000 Hektar.

Einige Bauern in Existenz bedroht

„Unsere Bauern bemühen sich sehr stark in Richtung Fruchtfolge. Es sind alleine heuer 21 Prozent mehr Getreide angebaut worden, es ist der Hirseanbau forciert worden, trotzdem ist der Schädlingsdruck sehr stark und hat die Bauern sehr stark belastet“, so Titschenbacher. Für einige steirische Landwirte geht es nach dem schwierigen Erntejahr nun um die Existenz, so Titschenbacher; teilweise würde die Entscheidung dorthin gehen, dass der Betrieb aufgelassen werde.

Franz Titschenbacher und Werner Brugner

ORF.at

Franz Titschenbacher und Werner Brugner bei der Erntebilanz-Pressekonferenz am Freitag

Äpfel: Höhere Erträge, aber angespannte Situation

Es gibt aber auch positive Nachrichten: Die Apfelernte etwa war mit rund 190.000 Tonnen Ertrag höher als in den letzen Jahren - allerdings, so heißt es, sei die Situation hier aufgrund des Russland-Embargos sehr angespannt - mehr dazu in Russland: EU-Hilfe für Apfelbauern unrentabel (3.9.2014).

Besonders hoch waren die Erträge heuer bei Getreide, Hopfen, Raps, Steinobst und Hirse, und auch beim Wein fällt die Bilanz überraschend gut aus: Zwar gibt es große Ernteausfälle, doch die Qualität ist sehr gut - mehr dazu in Weniger Wein, dafür bessere Qualität (19.10.2014).

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