Brandgefährliche Photovoltaikanlagen
Bei einer Buschenschank in Voitsberg und einer Mehrzweckhalle in Rassach im Bezirk Deutschlandsberg lösten zuletzt technische Defekte bei der jeweiligen Photovoltaikanlage auf den Dächern dieser Gebäude einen Brand aus - mehr dazu in Zwei Gebäudebrände in Voitsberg.
Nicht so einfach abschaltbar
Bei Photovoltaikanlagen auf Gebäuden gebe es zwei Probleme, so Herbert Hasenbichler, Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung: Zum einen können sie einen Brand auslösen, wenn sie etwa nicht fachgerecht installiert wurden, zum anderen können sie in weiterer Folge zur Gefahrenquelle für die Einsatzkräfte werden, da sie nicht so einfach abgeschaltet werden können.
dpa/Armin Weigel
„Das Problem für die Einsatzkräfte ist, dass Photovoltaikanlagen im oberen Bereich Spannungen von bis zu 1.000 Volt liefern und die Leitung bis zum Wechselrichter nicht spannungsfrei geschaltet werden kann. Das heißt, im Einsatzfall sind diese Leitungen, sofern eine Lichtquelle vorhanden ist, ständig unter Spannung“, so Hasenbichler; er rät, nur einen Fachmann mit der Montage einer Photovoltaikanlage zu beauftragen.
Nur Fachmann mit Montage beauftragen
„Sofern die Photovoltaikanlage durch einen Fachkundigen elektrisch ordnungsgemäß installiert worden ist, kann ich als Nutzer davon ausgehen, dass es in diesem Bereich sicher ist, das heißt, ich brauche mit keiner brandauslösenden Wirkung zu rechnen“, sagt der Geschäftsführer der Landesstelle für Brandverhütung.
Für Feuerwehrleute eine Herausforderung
Es könne aber auch zu Defekten kommen, wenn ein Fachmann am Werk war, meint Willibald Wurzinger, technischer Leiter beim Landesfeuerwehrverband: Man könne seiner Ansicht nach einen Brand bei einer Photovoltaikanlage nicht ganz ausschließen.
Für die Feuerwehren ist ein solcher Löscheinsatz auf jeden Fall herausfordernd, so Wurzinger: „Grundsätzlich sind die Feuerwehrkameraden sehr gut geschult, und es ist eigentlich für den Einsatzleiter ersichtlich, wenn eine Anlage am Dach ist, dass die Grundsätze einzuhalten sind. Bei Brandeinsätzen zum Beispiel ist mit Löschwasser ein Abstand zu halten.“ Sollte nämlich ein Wasserstrahl aus geringer Entfernung auf die unter Spannung stehenden Module gerichtet werden, könne das den Feuerwehrmann unter Strom setzen, so Wurzinger.