„Equal Pay Day“: Gleiche Arbeit, weniger Lohn

Ab Mittwoch - dem sogenannten „Equal Pay Day“ - arbeiten die steirischen Frauen unbezahlt. Die Einkommensunterschiede zwischen Mann und Frau wurden im letzten Jahr aber nicht kleiner - im Gegenteil.

Mit Taschentüchern mit der Aufschrift „Das ist ja zum Weinen!" Frauen haben mehr verdient!“ machen die ÖGB-Frauen heuer auf die Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau aufmerksam: 86 Tage arbeiten die Steirerinnen bis Jahresende unbezahlt, österreichweit sind es 82.

23 Prozent weniger Einkommen

Die steirischen Frauen verdienen im Schnitt um 23 Prozent weniger als ihre männliche Kollegen. Am größten ist der Einkommensunterschied im Bezirk Weiz, gefolgt von Bruck-Mürzzuschlag und Graz-Umgebung; am wenigsten Lohnungleichheit gibt es in Graz, gefolgt von den Bezirken Deutschlandsberg und Murau.

Teilzeit und schlechtere Bezahlung in Frauenberufen

Die zwei Hauptgründe, warum Frauen weniger verdienen, sind die Teilzeitarbeit und die schlechtere Bezahlung in Frauenberufen. Frauen- und Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) möchte daher Mädchen für besser bezahlte Berufe begeistern und die Kinderbetreuung ausbauen: „Wir werden 2017 um 4.000 Kindergarten- und Krippenplätze mehr haben - wir investieren in der Steiermark insgesamt 60 Millionen Euro, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Das Zweite ist, dass wir einfach ganz früh beginnen mit der Veränderung von Berufsbildern.“

Viele werden in Teilzeit gedrängt

Fast jede zweite Steirerin arbeitet laut ÖGB in Teilzeit, aber nur zehn Prozent wollen das auch, sagt Helga Ahrer, die Vorsitzende der steirischen ÖGB-Frauen. In der Pflege und im Handel werden viele in die Teilzeit gedrängt: „Das gibt es tatsächlich. Es werden Frauen angestellt mit 39,5 Stunden oder 39 Stunden 45 Minuten - damit ist es kein Vollzeitarbeitsplatz mit 40 Stunden, und dadurch ist das Jonglieren mit den Stunden möglich.“ Helga Ahrer fordert mehr Vollzeitarbeitsplätze und höhere Löhne - nur so können die Frauen langfristig mehr Pension bekommen; derzeit liegt der Unterschied zwischen Männer- und Frauenpensionen bei 45 Prozent.

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