TU will „Internet der Dinge“ sicherer machen

Bis 2020 werden mehr als 50 Milliarden „smarte Dinge“ in das „Internet der Dinge“ integriert sein. Die TU Graz will nun mit zwei Millionen Euro dessen sichere Vernetzung vorantreiben.

In nicht allzuferner Zukunft könnte es im Alltag von intelligenten, sich selbst steuernden Objekten nur so wimmeln, die mit Hilfe miniaturisierter Computer drahtlos miteinander kommunizieren. Nach Meinung von IT-Experten steckt darin viel Potenzial zur Veränderung: Mistkübel werden den Entsorgungsunternehmen Bescheid geben, wenn sie geleert werden müssen, Kühlschränke in Eigenregie Lebensmittel bestellen und Duschkabinen den Notdienst verständigen, wenn ihre Benutzer darin stürzen.

Komfortabel, aber schwer zu schützen

Der Komfort berge aber auch einige Risiken, weiß Kay Römer, Leiter des Instituts für Technische Informatik an der TU Graz: „Die Systeme sind teilweise sehr widrigen Bedingungen ausgesetzt“. So müssten beispielsweise Sensoren, die in Straßen, Fahrzeugen oder Fassaden integriert sind, bei unterschiedlichen Witterungen funktionieren.

"Internet der Dinge"

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Das Projekt wird der Fachwelt in allen Details im Rahmen der „International Conference on Embedded Wireless Systems and Networks“ (EWSN) vom 15. bis 17. Februar an der TU Graz präsentiert

Zudem seien gezielte Attacken und Sabotagen eine ernst zu nehmende Gefahr. „Insgesamt ist das ‚Internet of things‘ (IoT, Anm.) schwer zu schützen, weil es aus unzähligen einzelnen Geräten besteht - und jedes einzelne das Gesamtsystem verwundbar macht“, schildert Römer die problematische Ausgangssituation.

Risiken sollen minimiert werden

An der TU Graz fand sich unter seiner Leitung eine interdisziplinäre Gruppe von zehn Forschern - Informatiker, Elektrotechniker bis hin zu Biomedizinischen Technikern - zusammen, die in den folgenden drei bis sechs Jahren Methoden finden wollen, die eine Minimierung der Risiken des IoT ermöglichen sollen.

Das Projekt „Verlässliches Internet der Dinge“ ist das erste sogenannte Leadprojekt der TU Graz. Über diese neue Projektschiene sollen multidisziplinäre Projekte im Bereich der Grundlagenforschung die bereits bestehende Spitzenforschungsbereiche weiterentwickeln. Die Fördermittel - im aktuellen Fall zwei Millionen Euro - werden auf maximal drei Jahre zur Verfügung gestellt, eine Folgeförderung ist möglich.

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