Drogendelikte in der Steiermark rückläufig

Mit 33.000 Anzeigen im Vorjahr ist die Zahl der Drogendelikte österreichweit um neun Prozent gestiegen. In der Steiermark hingegen wurden 2015 weniger Verstöße nach dem Suchtmittelgesetz angezeigt - nämlich 3.256.

Wie aus dem aktuell veröffentlichten Suchtmittelbericht des Bundeskriminalamtes hervorgeht, wurden in der Steiermark 2015 insgesamt 3.256 Dealer oder Drogenkonsumenten angezeigt, womit in unserem Bundesland etwas weniger Verstöße als im vorangegangenen Jahr verzeichnet wurden. Im Landeskriminalamt Steiermark wertet man die annähernd gleichgebliebene Zahl der Anzeigen als reinen Zufall - ein Rückgang der Suchtmitteldelikte sei nicht zu erwarten.

Marihuana

Polizei

Marihuana zählte 2015 zu den am häufigsten konsumierten Drogen in der Steiermark.

Höchster Wert der letzten zehn Jahre

Auf ganz Österreich bezogen spricht das Bundeskriminalamt nämlich von einem Anstieg der Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz (SMG) von 8,8 Prozent im Jahr 2015 gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht rund 33.000 Anzeigen - dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre. Das muss laut Polizei jedoch nicht unbedingt mit einer Drogen-Zunahme zu tun haben, sondern vor allem auch mit den massiv verstärkten Polizei-Kontrollen, durch die mehr Delikte aufgedeckt werden könnten als früher.

Cannabis-Konsum am häufigsten angezeigt

Am häufigsten wurde Cannabis konsumiert, gefolgt von Amphetaminen und XTC. Die meisten angezeigten Tatverdächtigen sind Österreicher, fast die Hälfte der angezeigten Dealer sind Ausländer, vor allem Nigerianer und Serben. Neben klassischen Drogenschmugglern aus diversen Westbalkanstaaten sind laut Suchtmittelbericht vermehrt slowenische Gruppierungen tätig. So werden wie schon in den vergangenen Jahren immer wieder von Slowenien chemische Substanzen und Cannabiskraut in die Steiermark befördert, zunehmend auch Kokain und Heroin.

Drogenhandel im Internet als Herausforderung

Als besondere Herausforderung für die Ermittler wird der Drogenhandel im Internet genannt, aber auch die Migrationssituation: Seit Beginn des Jahres sei eine deutliche Steigerung des Konsums und Handels mit kleinen Mengen in Migrantenkreisen sichtbar. Asylsuchende sollen dabei selten mit harten Drogen wie Heroin oder Kokain dealen, sondern vorwiegend mit Cannabis.

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