Lebenshilfe mit neuem Betreuungskonzept

Menschen mit Behinderung zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen - diesen Ansatz will die Lebenshilfe mit einem neuen Betreuungskonzept forcieren, dem ursprünglich kanadischen Modell der personenzentrierten Arbeit.

Wünsche und Zukunftspläne konkret formulieren und sie dann Schritt für Schritt umsetzen - dabei sollen Menschen mit Behinderung mit Hilfe der personenzentrierten Arbeit unterstützt werden. Das bedeutet in weiterer Folge auch, dass nicht das Leben der Menschen an das bestehende Angebot angepasst wird, sondern das Angebot an die individuellen Bedürfnisse.

Hoher Stellenwert der Flexibilität

„Mit jedem Stück Näherkommen zum Traum verändert sich meine Lebensqualität und da sieht sich die Lebenshilfe auch ein Stück weit als Wegbegleiterin zu einem intergrativeren, besseren Leben. Wenn wir diesen Ansatz leben - und das ist eine Haltungsveränderung - gehen wir davon aus, dass sich die Rolle der Begleiter verändert. Ich sehe mich nicht mehr nur als Betreuerin, Begleiterin, sondern ich bin wesentlich stärker Netzwerkerin“, erklärt Gudrun Stubenrauch von der Lebenshilfe Graz und Umgebung Voitsberg.

Denn nach der Formulierung von Zielen oder Wünschen gehe es darum, einen Kreis an Menschen aufzubauen, die bei der Umsetzung unterstützend wirken können. Das Bewusstsein, dass auch Menschen mit Behinderung individuelle Zukunftsvorstellungen und Pläne haben, bedeute auch, die Betreuungsarbeit sowie das Angebot entsprechend flexibel zu gestalten.

Menschen sollen an Selbstständigkeit gewinnen

An ersten konkreten Zukunftsplänen werde schon gearbeitet - wie an jenem von Franz Paier: „Ich möchte so gerne am Bauernhof wohnen - so Almhütte, Garten, Bank und Zaun. Es muss nicht heute sein, morgen auch nicht, aber das ist mein Traum. Und vielleicht geht der Traum einmal in Erfüllung.“ Entscheidend sei, Menschen mit Behinderung zu befähigen, ihre Wünsche selbstbestimmt zu definieren, wodurch sie an Selbstständigkeit und Stärke gewinnen würden, so Stubenrauch.

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