Erster Professor für Wissenschaftskommunikation

Wissenschaft einfach zu vermitteln - das ist seine Professur: Der Grazer Molekularbiologe und „Science Buster“ Helmut Jungwirth wurde nun an der Uni Graz zum österreichweit ersten Professor für Wissenschaftskommunikation berufen.

Für die „Science Busters“ steht Helmut Jungwirth im neuen Programm „Bierstern, ich dich grüße“ auf der Bühne und erklärt dabei die Welt aus mikrobiologischer Perspektive. In dem von ihm aufgebauten „Offenen Labor“ an der Universität Graz können sich allerdings schon Kindergartenkinder als Mikrobiologen versuchen.

„Sehen, staunen, lachen, ausprobieren“

An der Uni Graz lehrt der 47-Jährige Studierenden, wie sie schwierige Themen einfach kommunizieren: „Sehen, staunen, lachen, ausprobieren“, das sind laut Jungwirth wesentliche Bestandteile, wenn es darum geht, wissenschaftliche Inhalte zu vermitteln. „Wir haben 2008 auf der Uni das ‚Offene Labor Graz‘ errichtet, um hier die Wissenschaftskommunikation zu etablieren“, so Jungwirth, „mittlerweile haben wir, um auch alle Zielgruppen zu erreichen, drei aktive Mitmachlabore: 2013 kam das Geschmackslabor und 2015 das Freiland Labor Graz hinzu“. Zwei weitere seien „in der Pipeline“ und sollen bis 2018 auf Vollbetrieb fahren.

Helmut Jungwirth

Lukas Grumet

Ein wichtiger Schritt an der Uni Graz sei zuvor schon die erste Institutionalisierung der Wissenschaftskommunikation an einer österreichischen Universität durch das Zentrum für Gesellschaft, Wissen und Kommunikation - die sogenannte „Siebente Fakultät“ - gewesen: „Mit rektoraler Leitung und überfakultärer Ausrichtung, ein Novum in Österreich“, blickte Jungwirth zurück.

Mit den „Science Busters“ im Hörsaal

„Wir haben derzeit nicht nur elf aktive Veranstaltungsformate im Bereich ‚Science to public‘, sondern bieten auch Lehrveranstaltungen in diesem Bereich an.“ Mit der Errichtung der ersten Professur für Wissenschaftsvermittlung ging die Uni Graz nun den logischen nächsten Schritt. Für das laufende Studienjahr hat Jungwirth übrigens seine „Buster“-Kollegen Martin Puntigam und Florian Freistetter für eine gemeinsame Lehrveranstaltung an der Uni Graz verpflichten können.

Bei der Professur handle es sich um eine vollwertige Universitätsprofessur. Da es noch kein derartige Studium gibt, ist sie auf fünf Jahre befristet. „Ziel ist natürlich, einen Studienzweig Wissenschaftskommunikation zu etablieren“, so Jungwirth. Durch die Professur soll zudem die aktive wissenschaftliche Reflexion über Wege der Wissenschaftskommunikation abgedeckt werden.

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