Grazer Rathaus wurde zum Haus des Ehrenamtes

Das Grazer Rathaus war am Nationalfeiertag Bühne für das Ehrenamt. Bei einer Leistungsschau gaben rund 50 Freiwilligen-Organisationen Einblick in ihre Arbeit - und das Interesse war groß.

Vom Roten Kreuz bis zur Feuerwehr, von den Rosalila PantherInnen bis zur katholischen Frauenbewegung - auf Einladung des städtischen Sozial- und Bildungsressorts waren am Mittwoch rund 50 Freiwilligen-Organisatonen im Grazer Rathaus vertreten, und ihre Arbeit weckte Interesse: Rund 400 Besucher nutzten die Möglichkeit, sich von ihrem Engagement zu überzeugen.

Rund eine Milliarde Wertschöpfung

Ziel der Veranstaltung unter dem Titel „Graz engagiert“ war es, die Freiwilligen des Landes einmal vor den Vorhang zu holen und Einblicke in ihre Arbeit zu geben - eine Arbeit, die laut Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) unbezahlbar sei: „46 Prozent der über 15-jährigen Steirer sind ehrenamtlich tätig. Wenn man jetzt diese Stunden mit einem durchschnittlichen Stundenlohn multiplizieren würde, kommt man auf eine unglaubliche Wertschöpfung von 1,4 Milliarden Euro“, so Hohensinner, der sich dabei auf eine Studie der WU Wien bezieht.

Christina lebt

ORF.at

46 Prozent der über 15-Jährigen sind steiermarkweit ehrenamtlich tätig

Interesse wecken als Ziel

Ziel der Leistungsschau war es daher, für die freiwilligen Leistung einerseits Danke zu sagen, andererseits sollten die Besucher, Sozialstadtrat Michael Ehmann (SPÖ) zufolge, aber auch die Möglichkeit bekommen, „den einen oder anderen Verein zu finden, wo man sagt: ‚Wusste ich gar nicht, dass es das gibt, ich hätte ein bisschen Zeit zur Verfügung und da würde ich mich gern, ehrenamtlich engagieren‘.“

Stundenleistung geht zurück

Denn Helfer kann man nie genug haben, heißt es selbst bei einer der bekanntesten Organisationen, dem Grazer Roten Kreuz. 1.400 freiwillige Mitarbeiter im Alter zwischen 14 und 85 Jahren sind dort derzeit tätig sind. Laut Bezirksgeschäftsführer Michael Moser zeige sich trotz dieser steigender Freiwilligenzahlen allerdings, „dass das Stundenkontigent, dass sie in der Lage und willens sind, uns zur Verfügung zu stellen, gleichzeitig sinkt. Die Berufswelt ist einfach anders, als sie vor 20 Jahren war, und das ist eine Sitatution auf die man sich als Organsiation entsprechend einstellen muss“.

Rettung Feuerwehr

Rotes Kreuz/Thomeas Kammerhofer

Selbst bekannte Organisationen müssen aktiv um Freiwillige werben

Auf Helfer angewiesen

Umso mehr auf potenzielle Helfer zugehen, müssen weniger bekannte Beispiele an Freiwilligen-Organisationen, die aber genauso Wertvolles leisten, wie andere. Hohensinner nennt etwa die Grazer Bücherboten: „Die bringen älteren Menschen Bücher nach Hause, aber auch in die Altenpflegeheime und die freuen sich irrsinnig, wenn jemand vorbeikommt.“ Und so hofft man bei der Leistungsschau im Grazer Rathaus auf möglichst viele Interessierte, die sich künftig auch selbst freiwillig engagieren möchten.

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