Steirerinnen in Führung - ernüchternde Studie

Wie hoch der Frauenanteil in steirischen Führungspositionen ist, dem ist kürzlich eine Studie nachgegangen, die am Mittwoch in Graz präsentiert worden ist. Mit elf Prozent fällt das Ergebnis relativ ernüchternd aus.

Erste steirische Studie:

Die neu erschienene Studie stammt von der Female Leaders Initiative (FELIN) und ist nach eigenen Angaben die erste steirische Studie über den Anteil von Frauen in Führungspositionen in steirischen Betrieben.

Gerade einmal elf Prozent beträgt der Frauenanteil in den Top-100-Unternehmen der Steiermark in der ersten Führungsebene - dazu zählen Vorstand, Geschäftsführung und Aufsichtsrat. In einem Drittel der Unternehmen sind überhaupt keine Frauen in der ersten Führungsebene zu finden. Etwas besser sieht es in den Beteiligungsgesellschaften öffentlicher Einrichtungen aus. So beträgt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der Beteiligungsgesellschaft des Landes 27, der Stadt Graz 39 Prozent.

Lackner fordert verpflichtende Frauenquote

Die Studie beleuchtet auch die Situation in der zweiten Führungsebene. Hier liegt der Frauenanteil in den Top-100 steirischen Betrieben etwas besser als in der ersten Ebene, nämlich bei 18 Prozent.

Geschäftsfrau

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Frauen machen immer noch eine Minderheit in der ersten Führungsebene aus

Die steirische Landesrätin für Bildung und Gesellschaft, Ursula Lackner (SPÖ), fordert nun eine verpflichtende Frauenquote für Aufsichtsräte von Großunternehmen. Das Verhältnis der Geschlechter in Wirtschaft und Politik müsse ausgewogen sein, bis dahin sei es aber noch ein weiter Weg.

„Rund 26.000 steirische Betriebe von Frauen geführt“

Ähnlich sieht das der Präsident der Arbeiterkammer Steiermark, Josef Pesserl, der sich gesetzliche Vorgaben für eine Frauenquote in Österreich wünscht, wie es bereits in Deutschland der Fall ist.

Der Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark, Karl Heinz Dernoscheg, verweist indes auf Zahlen aus der Wirtschaft: Rund 26.000 steirische Betriebe würden von Frauen geführt, fast jedes zweite Unternehmen werde von einer Frau gegründet, vor zehn Jahren sei es nur jedes dritte Unternehmen gewesen.

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