Bankomaten: Trinkgeldgeben wird komplizierter

Durch die an sich einfache und praktische Möglichkeit, Rechnungen mit Bankomat- oder Kreditkarte zu begleichen, wird das Geben von Trinkgeld komplizierter. Möglich ist es, doch im Gastronomie-Bereich zeigt man sich skeptisch.

So heißt es bei einigen Betrieben, dass es bei Bankomatzahlung nicht möglich sei, Trinkgeld zu geben - außer man hat den Betrag in bar dabei. Technisch ist es sehr wohl möglich, die Extrasumme mit Karte zu bezahlen, jedoch habe man im Gastronomie-Bereich „keine Freude damit“, sagt Hans Spreitzhofer, Wirtschaftskammerobmann der Fachgruppe Hotellerie in der Steiermark.

Bankomatkarte und Bankomatkassa

Getty/TommasoT

Fast überall kann mittlerweile mit Kredit- oder Bankomatkarte bezahlt werden. Der Geldbetrag wird schnell und einfach abgebucht, oftmals sogar kontaktlos. Das Trinkgeldgeben wurde durch den Ausbau der Bankomatgeräte jedoch verkompliziert.

„Ein großer Unsicherheitsfaktor“

Man sei nicht begeistert, das Trinkgeld über die Kasse abzurechnen, „weil unter Umständen der Verdacht entstehen könnte, dass der Betrieb das Trinkgeld kassiert. Das wollen wir absolut nicht“, so Spreitzhofer.

Vor allem im Nachhinein würden bei der Buchhaltung Ungereimtheiten entstehen, wenn das Trinkgeld ebenfalls über die Bankomatkarte abgebucht werde, sagt der Spartenobmann. „Das ist ja eine Überweisungssumme, die nicht mit der Rechnungssumme ident ist - und deshalb ist das ein großer Unsicherheitsfaktor“, so Spreitzhofer.

Eigene Einstellung vorhanden

Dafür gebe es - jedenfalls bei modernen Computerkassen - eine Lösung, meint Kassen-Spezialist Karl Schnepf. Nötig dafür wäre, dass man die Rechnung im Kassensystem wieder aufruft und das Trinkgeld dazu verrechnet. „Es gibt eine eigene Leistung, die ‚Trinkgeld‘ heißt und dann könnte man die erweiterte Summe mit Bankomat abschließen“, so Schnepf. So wird das Trinkgeld dann auch auf der Rechnung ausgewiesen. Dafür muss man aber bereits vor dem Zahlungsvorgang selbst die Höhe des Trinkgelds mitteilen.

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