TU Graz bringt Know-How für Marsmission ein

Die Grazer TU ist Teil einer simulierten Marsmission im Oman. Die Mars-Simulation „AMADEE-18“ bildet die wissenschaftlich Basis für eine bemannte Marsmission. Drei von 19 Experimenten kommen dabei aus der Steiermark.

Der Rote Planet gilt als nächstes Ziel der bemannten Raumfahrt. Die ersten Vorbereitungen für eine Marsmission laufen bereits im Oman auf der Arabischen Halbinsel. Das Projekt „AMADEE-18“ wird maßgeblich vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) unterstützt - finanziert wird die Simulation vom Sultanat Oman. Die Experimente sollen im Februar 2018 durchgeführt werden. Einen Start-Termin für die Mission zum Mars gbit es allerdings noch nicht.

Experimente aus der Steiermark

Das ÖWF hat insgesamt 19 Experimente bekanntgegeben, die im Oman getestet werden sollen. Ein Hauptteil der Versuche kommt von der TU Graz. Die Sir Karl Popper Schule Wien, die HTL Eisenstadt, die Universität Klagenfurt, die Universität Innsbruck und die Medizinische Universität Wien sind ebenfalls beteiligt. Neben Österreichern sind auch Wissenschafter aus dem Oman, Nordamerika und Europa dabei.

Aufnahme der MARS2013 Marokko Mars Simulation

ÖWF/Katja Zanella-Kux

Hier einer der verwendeten Raumanzüge bei einem Test 2013

Der Mars auf der Erde

Die Wüste von Dhofar im Sultanat Oman ist ein optimales Testgelände für Marsmissionen: Der Boden aus sandigem und steinigem Untergrund ist dem Mars-Untergrund sehr ähnlich. Auch die großen Temperaturunterschiede im Testmonat Februar reichen nahe an die am Roten Planeten heran.

Marsrover wird getestet

Eines der drei steirischen Experimente ist der „Husky Autonomous Rover“. Dabei handelt es sich - wie der Name schon verrät - um ein autonomes Fahrzeug, das die Astronauten bei ihrer Arbeit auf der Planetenoberfläche unterstützen soll. Zu den Aufgaben des Rovers zählen das Kartographieren der Umgebung, das Bereitstellen einer Funkverbindung und auch Transportieren von Lasten. Das Experiment wird vom Institut für Softwaretechnologie der TU durchgeführt.

Wissenschafter TU Graz

Mars-Rover
Gerald Steinbauer & Team
Kommunikations-Test
Martin Hagmüller & Team
3D-Drucker
Michael Müller & Team

Kommunikationstest

20 Minuten dauert es, bis das Funksignal die Strecke vom Mars bis zur Erde und wieder zurück überwunden hat. Bei wichtigen Fragen, die die Astronauten zur Erde schicken, lässt die Antwort also auf sich warten. Wie sich dieser Stress und die Kommunikation der Crew auswirkt, testet die TU Graz nun in Zusammenarbeit mit ungarischen Psychologen.

Ersatzteile aus dem 3D-Drucker

Das dritte große Experiment der TU Graz beschäftigt sich mit den Möglichkeiten, die ein 3D-Drucker im All bietet. Der Drucker soll am Mars Ersatzteile herstellen und auch für geologische Untersuchungen eingesetzt werden. Das gleiche Drucker-Modell wird derzeit auch auf der Internationalen Space Station eingesetzt.

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