E-Mobilität lässt Stromverbrauch steigen

Der Trend zur Elektro-Mobilität wird in den nächsten Jahren zu einem deutlich höheren Strombedarf führen. Um die Versorgung zu gewährleisten, will die Energie Steiermark weiterhin in erneuerbare Energieprojekte investieren.

Windparks oder Wasserkraftwerke erzeugen zwar grünen Strom, werden aber aufgrund der Eingriffe in die Natur oft auch kritisiert. Umstritten ist etwa auch der Bau des Murkraftwerks in Graz. Derartige Projekte seien aber notwendig, um langfristig den hohen Bedarf an Strom bewältigen zu können, heißt es von der Energie Steiermark.

Elektroauto, E-Mobilität

APA/dpa/Marijan Murat

E-Autos auf den Straßen:

Österreichweit waren Ende Jänner knapp 9.450 Elektroautos angemeldet. Im Bundesländer-Vergleich war zu dieser Zeit die Steiermark hinter Nieder- und Oberösterreich auf Platz drei

Ein Fünftel mehr Strom bis 2030

Der Stromverbrauch habe sich seit 1990 verdoppelt, so der Sprecher der Energie Steiermark, Urs Harnik. Die Tendenz sei weiter steigend: „Die Experten des Landes prognostizieren ein Ansteigen des Strombedarfs bis zum Jahr 2030 um 20 Prozent. Das liegt vor allem daran, dass Strom immer stärker Öl, Gas und Kohle verdrängt.“

Derzeit sind etwa 1.400 E-Autos auf den steirischen Straßen unterwegs - in zehn Jahren könnten es alleine in Graz 10.000 sein. Auch sie sollten - um den positiven Effekt für die Umwelt gewährleisten zu können - mit grünem Strom betrieben werden. Das Murkraftwerk würde einen wichtigen Teil dazu beitragen, so Harnik.

Verkehrsminister Jörg Leichtfried (SPÖ) spricht sich dafür aus, dass ab 2030 in Österreich nur noch abgasfreie Autos zugelassen werden. Allerdings will er dieses Ziel nicht durch Verbote, sondern durch Anreize erreichen - mehr dazu in Leichtfried: Ende von Abgasfahrzeugen 2030 (28.7.2017).

Abhängigkeit vom Ausland reduzieren

„Wir importieren in Österreich rund 16 Prozent des gesamten Strombedarfs im Moment aus dem Ausland. Das ist ein sehr hoher Wert. Das entspricht nämlich genau der Menge, die wir jährlich in der Steiermark verbrauchen“, rechnet Harnik vor.

Grüne Energieprojekte seien auch wichtig, um eben nicht von diesen Importen abhängig zu sein. Dennoch bleibt vor allem das Murkraftwerk umstritten. Die Plattform „Rettet die Mur“ setzt ihren Kampf dagegen mit einer Online-Petition fort. Ziel ist, dass der Bundesrechnungshof eine Prüfung einleitet.

Links: