Feinstaub: Tageslimit bereits an der Grenze

Das gesamte Jahr 2017 wird in der Steiermark wieder ein starkes Feinstaubjahr. Verantwortlich dafür waren vor allem Jänner und Februar. Voraussichtlich wird auch heuer wieder die Zahl der erlaubten Überschreitungstage überschritten.

Die Feinstaubsaison hat wieder begonnen - zumindest vermitteln die trüben November-Tage diesen Eindruck. Tatsächlich wurden im Herbst aber an noch keinem Tag die erlaubten Feinstaubwerte überschritten. Dennoch: Das gesamte Jahr 2017 wird wieder ein starkes Feinstaubjahr.

35-Tage-Grenzwert in Graz exakt erreicht

An 35 Tagen im Jahr darf laut EU der erlaubte Grenzwert überschritten werden - und genau so oft ist das bisher in Graz auch passiert. Verantwortlich dafür waren untypisch viele stark belastete Tage im Jänner und Februar, sagte Andreas Schopper von der steirischen Luftgüteüberwachung: „Wir haben im Restjahr nur mehr im März vereinzelt in Graz Überschreitungstage des Tagesmittelwertes registriert, seither nicht mehr.“

„Auch der Herbst ist bisher überwiegend positiv verlaufen“, so Schopper. „Das heißt, wir haben den Grenzwert in Graz durchwegs noch einhalten können.“ Wenn zuletzt auch nur knapp: Am Donnerstag wurden in Graz-Don Bosco 48,3 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen - erlaubt sind 50.

„Hochdruckwetter mit unbedecktem Himmel“

Ein Überschreitungstag fehlt also noch, damit das Jahr 2017 als Feinstaubjahr gilt und die EU theoretisch ein Vertragsverletzungsverfahren einleiten könnte - und dieser Tag werde noch kommen, glaubt Schopper: „Wir haben Mitte November, das heißt, wir haben noch eineinhalb Monate und - von der Emissionsseite her - kritische Monate vor uns. Hohe Belastungen im November und Dezember werden wir dann bekommen, wenn sich Hochdruckwetter einstellen würde, Hochdruckwetter mit unbedecktem Himmel, der in der Nacht dann zu dieser starken Ausstrahlung und Inversionsbildung führen könnte.“

Land fördert Umstieg auf Öffis

Hoffen auf schlechtes Wetter könnte man daher als Devise ausgeben, verbunden mit dem Appell zum Umstieg auf den öffentlichen Verkehr. Das Land Steiermark fördert den Umstieg mit dem „2+1 Einstiegsticket“ - in den drei Wintermonaten Dezember bis Februar fährt man zum Preis von zwei. Auch die E-Auto-Offensive und der Ausbau der Fernwärme in Graz würden zur Verbesserung der Feinstaubsituation beitragen, hieß es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ). Weitere mögliche Maßnahmen, wie etwa autofreie Tage, werden derzeit von einer Arbeitsgruppe geprüft - die Ergebnisse werden frühestens im Mai 2018 vorliegen.

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