Schuldnerberatung: Deutlich mehr Anfragen

Für die Schuldnerberatung hat die intensivste Zeit des Jahres begonnen: Im Jänner melden sich deutlich mehr Steirer als im Jahresdurchschnitt - die Weihnachtsausgaben haben damit aber nichts zu tun.

Fast 180 Menschen meldeten sich allein in der ersten Jänner-Woche bei der Schuldnerberatung Steiermark, also viel mehr Menschen als im Jahresdurchschnitt, bilanziert Geschäftsführer Christof Lösch: „Das hat ganz viel auch damit zu tun, dass viele Menschen, die Schuldenprobleme haben, das doch eine Zeit lang vor sich herschieben und sich dann um diese Neujahrszeit entscheiden: Heuer gehe ich es an.“

Gute Vorsätze und Privatkonkursreform

Auch im Vergleich mit Jänner 2017 zeigt sich laut Lösch ein Anstieg. Der Grund: Seit dem 1. November ist die Privatkonkurs-Reform in Kraft. Dadurch wurden bereits im November und Dezember jeweils um 50 Prozent mehr Anfragen bei der Schuldnerberatung verzeichnet.

So ist nun das sogenannte Abschöpfungsverfahren kürzer, so Lösch: „Die entscheidende Änderung aus unserer Sicht ist, dass die zehnprozentige Mindesthürde im Abschöpfungsverfahren weggefallen ist - das heißt, Menschen, die nur ein sehr geringes Einkommen haben, haben jetzt auch eine Chance auf eine Schuldenregulierung.“

Lösch: „Gefährdete sollen sich früher melden“

Vorsätze und die Reform - zwei Gründe also, warum die Zahl der Anfang Jänner eingegangenen Anfragen bei der Schuldnerberatung Steiermark so hoch ist. Das Weihnachtsgeschäft habe damit nichts zu tun, so Lösch: „Die Menschen melden sich ja erst dann, wenn schon der Hut brennt, das heißt wenn sie zahlungsunfähig sind und eine Schuldenregulierung machen müssen. Wünschenswert wär es schon, wenn sich Menschen auch früher bei uns melden, aber mit denen würden wir ja auch nicht in Privatkonkurs gehen.“

Gefährdete Personen sollten bereits im Vorfeld ihr Konsumverhalten im Auge haben und dem Kaufdruck entsagen - auch in der Weihnachtszeit, rät Christof Lösch von der steirischen Schuldnerberatung.

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