SPÖ Graz: Personalmangel bei Berufsfeuerwehr

Der Grazer SPÖ-Vorsitzende Michael Ehmann ortet einen Personalmangel bei der Grazer Berufsfeuerwehr. Diese wehrt sich: Der Personalstand sei laut einer eigenen Studie zum Personalbedarf genau entsprechend.

Der Grazer SPÖ-Vorsitzende Michael Ehmann meint, generell sei der Personalstand der Berufsfeuerwehr in Graz weit unter einer international üblichen Faustregel für das Feuerwehrwesen, zudem könnten in Zeiten mehrerer Krankenstände zum Teil Fahrzeuge nicht besetzt werden.

Ehmann: Interne Quellen

Aus internen Quellen habe er von einem angeblichen Personalmangel bei der Grazer Berufsfeuerwehr erfahren, so Ehmann: „Ich habe insofern besorgniserregende Informationen bekommen, als es Umstrukturierungen gegeben hat, und mittlerweile der Mitarbeiterstand pro Tag im Branddienst von 60 auf 56 geschrumpft ist. Das bedeutet bei Krankenständen oder Pflegedienstfreistellungen, dass nicht mehr alle Fahrzeuge ausrücken können.“

„Das geht sich nicht aus“

Graz würde stark wachsen, so Ehmann, der Personalstand bei der Berufsfeuerwehr jedoch nicht: „Bei knapp 290.000 Hauptwohnsitzen, da sind die 40.000 Nebenwohnsitze noch nicht dazugezählt, 225 Mitarbeiter? Das geht sich nicht aus.“ Denn eine international übliche Faustregel würde empfehlen: ein Branddienstmitarbeiter pro 1000 Einwohnern, so Ehmann. Er sprach wörtlich von „Feuer am Dach“ bei der Grazer Berufsfeuerwehr.

Feuerwehrdirektor dementiert

Doch Branddirektor Klaus Baumgartner dementierte: „Wir haben täglich 56 Branddienstmitarbeiter im Einsatz. Dazu kommen zwei Bereitschaftsoffiziere und ein Inspektionsoffizier. Das heißt, wir haben einen Gesamtpersonalstand von 59 Männern. Dazu kommen noch vier Männer im Tagdienst von 7:30 bis 15:30 Uhr.“

Und das sei mehr, als eine Studie der Stadt Graz aus dem Jahr 2012 empfiehlt, so Baumgartner. Zum Vorwurf, es könnten teilweise Fahrzeuge nicht besetzt werden, sagte er: „Sollte es zu Personalausfällen kommen, dann werden diese durch Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr kompensiert.“

Feuerwehr wehrt sich gegen Faustregel

Auch, dass die Grazer Berufsfeuerwehr im internationalen Vergleich generell wenig Personal hätte, stimme nicht, so Baumgartner. „Das Problem an dieser Faustregel ist, dass diese nirgendwo normativ verankert ist. Die Berufsfeuerwehr Graz hat derzeit einen Personalstand, den sie noch nie hatte, im Ausmaß von 228 Branddienstmitarbeitern“, so Baumgartner. Noch vor zehn Jahren waren es 204, bei relativ gleich bleibenden Einsatzzahlen in diesem Zeitraum.

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