Lawinengefahr: Hohe Warnstufe in der Steiermark

Im Westen Österreichs führt der Neuschnee zu höchsten Lawinenwarnstufen: Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten, Bahnstrecken unterbrochen. Auch in Teilen der Steiermark herrschte am Montag große Lawinengefahr.

In Tirol liegt die Lawinenwarnstufe bereits bei fünf und ist damit so angespannt wie seit 1999 nicht mehr - damals ist es zur verheerenden Katastrophe von Galtür gekommen - mehr dazu in Gebietsweise höchste Lawinenwarnstufe (22.1.2017). Doch auch die Steiermark bekommt vom Schnee einiges ab.

Lawinenwarnung

ORF

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So sind am Vormittag auf der schneeglatten Fahrbahn der Phyrnautobahn einige Verkehrsunfälle passiert, in den frühen Morgenstunden kam auch ein Lkw auf der Semmering Schnellstraße von der Fahrbahn ab - mehr dazu in Chemikalienaustritt nach Lkw-Unfall auf der S6 (22.1.2018).

Lawinenwarnstufe vier

In der Steiermark lag die Lawinenwarnstufe zuletzt bei vier, bestätigt der Lawinenexperte Arnold Studeregger von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG): „In der Steiermark haben wir in den Nordstaugebieten - also vom Dachstein bis zur Rax die Gefahrenstufe vier, das ist die zweithöchste auf der fünfteiligen Gefahrenskala. In den Niederen Tauern und den südlichen Gebirgsgruppen herrscht Lawinenwarnstufe drei.“

Die vierte Warnstufe bedeutet, „dass sich spontane Lawinen von selbst lösen können, die größere Ausmaße haben können. Wir erwarten am Nachmittag und in der Nacht spontane Abgänge und hier können exponierte Straßen betroffen sein“, so der Experte.

„Angespannte Situation“ für Schitourengeher

Erst am Sonntag wurde ein Schitourengeher aus einer alpinen Notlage in Weiz gerettet - mehr dazu in Starker Wind und Neuschnee: Alpinist gerettet (22.1.2018). Studeregger betont: „Im Tourenbereich haben wir in der gesamten Steiermark eine angespannte Situation. Da muss man dazu sagen, dass ein Tourengeher alleine schon im Aufstieg ein Schneebrett auslösen kann. Das Problem liegt innerhalb der Schneedecke, wir haben Triebschnee, der überschneit wurde und die Gefahrenstellen sind derzeit schwer erkennbar.“

Steiermark zweigeteilt

Auf der B78 zwischen Zeltweg und Twimberg in Kärnten über den Obdacher Sattel blockierte ein umgestürzter Lkw die Fahrbahn, die Route war gesperrt. Örtliche Umleitungen wurden eingerichtet. Die Straßen über die Turracher Höhe, den Lahnsattel, den Triebener Tauern, das Niederalpl, die B145 durch das Salzkammergut, über den Pogusch und den Feistritzsattel war nur unter Mühen und nur mit Ketten passierbar. Die Teichalmstraße (L355) zwischen Buckliger Lärche und Sommeralm war wegen Schneeverwehungen gesperrt.

Durch den prognostizierten Wärmeeinbruch könnte sich die Lawinengefahr kurzfristig noch verschärfen. Auf fast allen Bergstraßen ist daher Kettenpflicht für alle Fahrzeuge verhängt. Wettermäßig war die Steiermark am Montag fast schon traditionell zweigeteilt: Entlang der Mur-Mürz-Furche und in der Obersteiermark schneite es teils heftig. Südlich davon gab es keine Niederschläge, von Graz bis ins südsteirische Leibnitz schien zu Mittag gar die Sonne.

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