Steiermark: Bedarf an Deutschförderklassen hoch

Bildungsminister Faßmann hat am Montag sein Programm zu Deutschförderklassen präsentiert. Laut Land Steiermark verstehen 5,8 Prozent der Kinder in steirischen VS und NMS zu wenig Deutsch, um dem Unterricht zu folgen.

In der Steiermark besuchen rund 12.700 Kinder mit nicht deutscher Muttersprache eine Volksschule oder Neue Mittelschule. Unter ihnen sind 3.840 sogenannte außerordentliche Schüler und Schülerinnen - also Kinder, die dem Unterricht aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse nicht folgen können.

Für Bildungslandesrätin Ursula Lackner stellt sich beim neuen Konzept von Bildungsminister Heinz Fassmann einige die Frage, „ob es in den Ballungsräumen auch genügend Räume dafür gibt. Denn gerade dort ist ja der Bedarf besonders hoch. Und es muss klar sein, dass es für diese Deutschförderung zusätzliche Mittel geben muss“.

15 bis 20 Wochenstunden geplant

Geplant sind 15 bis 20 Wochenstunden, in denen nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet wird. Für Gegenstände wie etwa Zeichnen oder Turnen sollen die Kinder aber in altersgemäß anderen Klassen untergebracht werden. Für Lackner sei das bisherige Modell der „Sprachstartgruppen“ integrativer: "Es hat sich gezeigt, dass Kinder so viel schneller Deutsch lernen, weil sie im Klassenverband bleiben und zusätzliche Deutschförderung erhalten.“

Laut dem Grazer Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner seien diese Gruppen gut gewesen - aber nicht ausreichend: „Wenn acht Kinder mit a.o-Status zusammen waren, hat es für eine Klasse elf zusätzliche Lehrerstunden gegeben. Jetzt wird die Anzahl heruntergesetzt auf sechs Schüler und Schülerinnen - und dann gibt’s in der Volksschule zusätzlich 15 Stunden und in der NMS zusätzlich 20 Stunden.“

90 Prozent der Grazer Schulen betroffen

In Graz liege der Anteil an außerordentlichen Schülern und Schülerinnen bei rund 20 Prozent - daher begrüße man die Initiative des Bundes ausdrücklich: „Wir haben in Graz einen hohen Bedarf. Insgesamt betrifft es 90 Prozent der Schulen, das heißt wir bekommen bis auf fünf Schulen in allen Schulen zusätzliche Ressourcen.“

Laut Bildungsminister Faßmann soll das neue System auch dazu beitragen, Kinder früher in den Regelunterricht zu bekommen - nämlich durch österreichweit einheitliche Tests nach jedem Semester und nicht - wie bisher - nach einem Jahr. Am Dienstag besuchen die Spitzen der Bundesregierung - Bundeskanzler Sebastian Kurz, sein Vize Heinz Christian Strache und Bildungsminister Faßmann - gemeinsam die Volksschule Graz-Murfeld als Beispiel solcher Förderklassen.

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