Immer weniger Kinder haben Karies

Während vor rund 30 Jahren nur 27 Prozent der Erstklässler in Österreich frei von Karies waren, sind es heute bereits 55 Prozent - in der Steiermark sogar 66. Dafür mitverantwortlich ist auch ein steirisches Prophylaxe-Programm.

„Styria vitalis“-Geschäftsführerin Karin Reis-Klingspiegl führt die im Bundesländervergleich erfreulichen Daten (die Steiermark liegt in puncto Zahngesundheit hinter Tirol auf Platz zwei) auf ein steirisches Vorsorgeprogramm zurück, das seit 1986 in fast allen Kindergärten und Volksschulen umgesetzt wird: Im Zuge dessen werden die Kinder zwei- bis dreimal jährlich von einer „Zahngesundheitserzieherin“ besucht, mit der sie die richtige Putztechnik üben.

Kinder beim Zähneputzen

ORF

Daneben bekommen sie altersgerecht aufbereitete Informationen zu Themen wie der Entstehung von Karies, seiner Vermeidung oder dem Zahnarztbesuch. Die Kosten tragen die steirischen Krankenversicherungsträger und das Land Steiermark.

4.330 Kinder untersucht

Für die fünfjährlich durchgeführte „Zahnstatuserhebung“ waren allein in der Steiermark 665 Kinder in 26 Volksschulen untersucht worden, österreichweit waren es 4.330 Kinder.

In Hinblick auf die Zahlen bereitet den steirischen Experten vor allem der Zahnstatus von Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund und niedrigem Schuldbildungsniveau der Eltern Sorgen: So seien in der Steiermark nur 46 Prozent der Sechsjährigen mit Migrationshintergrund kariesfrei, und während steirische Kinder ohne Migrationshintergrund im Schnitt 0,8 kariöse, fehlende oder sanierte Zähne haben, sind es 2,5 geschädigte Zähne bei Kindern aus Einwandererfamilien. Zudem hätten Kinder von Eltern ohne Maturaabschluss durchschnittlich doppelt so viele unbehandelte, kariöse Milchzahnflächen wie Kinder aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil maturiert hat.

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