Cyberangriffe: Tourismusressort startet Offensive
Jedes Jahr verursachen Cyberattacken Schäden von rund 490 Milliarden Euro. Auch steirische Hoteliers wurden bereits Opfer von Hackern: Im Parkhotel Graz etwa verschlüsselte ein Erpresservirus binnen weniger Tage sämtliche Daten des Hotels; für die Entschlüsselung forderten die Betrüger Lösegeld - mehr dazu in Fälle von Internet-Erpressungen häufen sich (23.1.2017).
ORF
Als man auf die Forderungen nicht einging, blieb die gesamte Hotel- und Kassensoftware 72 Stunden lang ohne Funktion: Gästelisten waren nicht mehr einsehbar, das Registrierkassensystem stand still.
Betriebe und Tourismusverbände schützen
Solchen oder ähnlichen Attacken will Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) im Rahmen des Förderprogramms „Cyber-Safe 2018“ nun entgegenwirken: „Wir haben hier ein entsprechendes Förderpaket geschnürt, das aus zwei Modulen besteht: Einerseits bieten wir einen Security-Check an - das heißt, dass in einem Betrieb, einem Regional- oder Tourismusverband eine Bestandsaufnahme erfolgt, dort die bestehende Infrastruktur geprüft wird und auch geprüft wird, welche Maßnahmen bestehen, um gegen Cyberangriffe vorbereitet zu sein.“
Neben dem Security-Check wird andererseits ein „Security-Upgrade“ angeboten. Dazu zählen beispielweise Schulungen für betriebliche Datensicherungen, aber auch technische Unterstützung beim Installieren von Hard- und Software.
Unterstützung durch die Polizei
Da in den letzten Jahren die Cyberkriminalität jährlich um bis zu 40 Prozent zugenommen hat, wird die Förderaktion des Landes auch von der Polizei unterstützt. Alexander Gaisch von der Landespolizeidirektion erläutert: „Es ist in diesem Zusammenhang zu sagen, dass eine Lücke geschlossen wurde. Ich habe mir dieses Förderprogramm angeschaut: ein hochprofessionelles Angebot an die Tourismusbetriebe, das durch die Förderung abgedeckt wird.“
Beide Förderprogramme laufen bis 31. Dezember; insgesamt steht eine Million Euro zur Verfügung.