Graz bekommt Streitkräfte-Führungskommando

Die Bundesheerreform von FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek hat am Mittwoch den Ministerrat passiert. Nun sollen die Führungskommandos von vier auf zwei reduziert werden - eines mit Hauptstandort in Graz und eines in Wien.

In Linz gab es am Mittwoch nicht nur ein medial groß inszeniertes Treffen mit den Bayern - mehr dazu in news.ORF.at - auch ein Ministerrat fand in der oberösterreichischen Landeshauptstadt statt. Dort legte Verteidigungsminister Kunasek eine neue Heeresstruktur vor - und das, obwohl die Reform seines Vorgängers Hans Peter Doskozil (SPÖ) keine zwei Jahre her ist.

Letztere wurde übrigens auch nie wirklich umgesetzt, weil - vereinfacht gesagt - das für das Personal des Öffentlichen Dienstes zuständige Bundeskanzleramt nie seinen Segen dazu gab. Keine zwei Jahre also, nachdem eine rote Reform auf dem Papier gezeichnet worden war, heißt es nun Kommando retour. Im Wesentlichen kehrt man in die Vor-Doskozil Ära zurück - mit teils anderen Namen. So soll es in Zukunft wieder nur zwei Führungskommandos statt vier geben.

Führungskommandos in Graz und Wien

Das eine mit dem Namen „Streitkräfte“ wird wie gehabt in Graz seinen Hauptstandort haben und soll alle Einsätze des Bundesheeres führen, planen und vorbereiten. Ihm sind alle neun Militärkommanden und sechs Brigaden, darunter jene für schnelle Einsätze, nachgeordnet. Auch die Luftraumunterstützung und Luftraumüberwachung werden von Graz befehligt.

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Zweites operatives Kommando mit Standort Wien ist eines mit Namen „Streitkräftebasis“ und soll die Streitkräfte in den Bereichen Logistik, Sanitätswesen, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Cyberverteidigung unterstützen. Als Kern der Milizkräfte bleiben die zehn Milizbataillone.

Detailplanungen bis Ende des Jahres

Mit dem Ministerratsbeschluss am Mittwoch erhält der Generalstab den Auftrag für Detailplanungen, die bis Ende des Jahres abgeschlossen werden sollen. Zur abgeblasenen Doskozil-Reform meinte ein hoher Militär, dass diese schon in Ordnung gewesen wäre - wenn es dafür Geld und Personal gegeben hätte. Beides sei aber letztlich nicht der Fall gewesen.

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