Bernd Fischerauers autobiographisches „Burli“

Der gebürtige Grazer Regisseur und Drehbuchautor Bernd Fischerauer ist Mitte Mai verstorben. Vor kurzem erst erschien sein erster Roman: „Burli“ spielt im Graz des Sommers 1955 und ist ein ernster Schelmenroman.

"Burli"

Picus Verlag

Buchtipp:

„Burli“ von Bernd Fischerau ist bei Picus (ISBN 978-3-7117-2046-7) erschienen und kostet 24 Euro

Am 15. Mai 2017 starb Bernd Fischerauer an Krebs. Der gebürtige Grazer war Regisseur und Drehbuchautor unter anderem von Fernsehserien wie "Regina auf den Stufen oder „Der Salzbaron“ - mehr dazu in Regisseur und Autor Bernd Fischerauer gestorben (16.5.2017).

Liebe und Nazi-Zeit

„Ein spannender Schelmenroman, der heftig am Mythos der Stunde null kratzt“ bewirbt der Verlag den Roman Fischerauers, in dem sich der Autor aus der Sicht eines Halbwüchsigen in das Jahr des Staatsvertrags begibt. In „Burli“ erlebt ein 13-Jähriger, der eigentlich Adolf heißt, seine erste große Liebe und kommt den Verbrechen seines Vaters im Dritten Reich auf die Spur.

Autobiographisch

Ein großer Teil des Romans ist autobiographisch. Bernd Fischerauer wurde 1943 in Graz geboren, ein Jahr nach seinem „Burli“. Sein Vater sei Zeit seines Lebens „ein hundertprozentiger Nationalsozialist“, seine Mutter „ängstlich und obrigkeitshörig“ gewesen, erzählte Fischerauer in einem Interview.

Entlarvend, ohne zu urteilen

Der Roman ist dem Mythos der Stunde Null nach dem Zweiten Weltkrieg gewidmet - entlarvend, aber nicht verurteilend. Mit „Burli“ gelang Bernd Fischerauer, was auch seine Fernsehserien gekennzeichnet hat: Zeitgeschichte unterhaltsam zu erzählen.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 21.5.2017

„Erschrecken und berühren“

Konstantin Wecker warb mit folgenden Worten für den Roman: „Bernd Fischerauer weiß zu bewegen, zu verzaubern, zu erschrecken und zu berühren. Eine ergreifende Geschichte.“ Bernd Fischerauer konnte übrigens auch noch einen zweiten Roman fertigstellen: „Neumann“ heißt er und wird im Sommer erscheinen.

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