Der Fremde am Strand
An einem stürmischen Frühlingstag geht die alleinerziehende Mutter Alice Lake am Strand vor ihrem Cottage spazieren. Dort findet sie einen Mann - er weiß nicht, wie er dort hin gekommen ist oder auch wie er heißt. Alice bietet ihm ihre Hilfe an, und so kommen bruchstückhaft die Erinnerungen zurück.
Limes-Verlag
Zur gleichen Zeit vermisst die frisch verheiratete Lily in London ihren Ehemann, und sie hat die schlimme Ahnung, dass ihm etwas zugestoßen sein muss. Ist der „Fremde am Strand“ Lilys Ehemann, und was hat das alles mit den Geschehnissen im Sommer 1993 zu tun, als genau dort vor dieser Küste ein tragisches Unglück passierte, das aus dem fröhlichen Urlaub einer Familie eine Tragödie machte?
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 10.6.2018
Spannung bis zum Schluss
Lisa Jewell ist eine Quereinsteigerin in Sachen Literatur: Nach vielen Jahren in der Modebranche schrieb sie 2015 mit „Der Flügelschlag des Glücks“ ihren ersten Roman. „Der Fremde am Strand“ ist der mittlerweile dritte Roman der Engländerin, und er darf als durchaus gelungen bezeichnet werden: Die Hauptfiguren des Romans sind sehr gut charakterisiert, allen voran die hilfsbereite chaotische Alice, Mutter von drei Kindern mit drei verschiedenen Vätern. Dazu der an Gedächtnisverlust leidende Frantz, der plötzlich mit den alptraumhaften Erlebnissen aus seiner Jugendzeit konfrontiert wird. Und schließlich der psychisch gestörte Mark, der eigentlich das Opfer seiner traurigen Kindheit ist.
Lisa Jewell versteht es sehr gut, ihre Leser bis zum letzten Kapitel zu fesseln, und so kann man das Buch auf alle Fälle als Lektüre für den Sommerurlaub empfehlen.