Ein Kater stiefelt in die Grazer Oper

Einmal im Jahr ist das Grazer Kinder- und Jugendtheater Next Liberty zu Gast in der Oper. Dort werden die Besucher heuer ins spätbarocke Frankreich entführt, wo „Der gestiefelte Kater“ bereits seine umjubelte Premiere feierte.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 14.11.2017

Leute machen Kleider, und Kleider machen Leute - so war das damals in Frankreich vor rund 250 Jahren, und das weiß auch Kater Frederic. Rund um den gestiefelten Kater beginnt ein Musicalzauber für die ganze Familie, so Next-Liberty-Chef Michael Schilhan: „Der Zauber liegt sicherlich einmal darin, dass es ein Märchen ist, und es hier vor allem um eine sprechende Katze geht. In der Oper kann man diese Katze erleben, die uns zu Weisheiten führt.“

Problemlösungen mit Humor

Etwa, dass jeder Mensch gleich viel wert ist - auch wenn man mal jemand anderes sein möchte - vorzugsweise reich, „und da sieht man aber auch, auf welche Konflikte das trifft. Mit großem Humor werden diese Dinge dann aber gelöst“, verrät Schilhan über die ungewisse Reise, die Arbeitersohn Henri und sein Kater Frederic auf der Suche nach Gerechtigkeit wagen. Dabei führt letzterer das Publikum als Conférencier durch die Geschichte.

Gestiefelter Kater

Lupi Spuma

Florian Stanek, der in das pelzige Kostüm des gestiefelten Katers schlüpft, verrät: „Es ist immer toll, auf der Bühne Tiere spielen zu können, weil Tiere eigentlich wie menschliche Charaktere sind, nur ins Extreme getrieben. Da sind die Gefühle viel stärker: Da gibt es Hass, Liebe - und der Kater erklärt dem Henri, der Hauptfigur, wie das eigentlich funktioniert mit der Liebe.“

Ein Musicalerlebnis für die ganze Familie

Auf der Bühne wuselt es dabei vor bunten, detailverliebten Kostümen, das Bühnenbild wandelt sich von einer einfachen Hütte zur Unterwasserwelt, weiter zum edlen Schloss und zur mächtigen Fabrik. Das humorvolle, liebevoll inszenierte Musicalerlebnis für die ganze Familie bietet dabei Musik vom französischen Chanson bis hin zu barocken Klängen.

Gestiefelter Kater

Lupi Spuma

Schilhan betont: „Seit 2.000 Jahren braucht der Mensch Theater - und Kinder umso mehr. Je früher sie mit Kulturinstitutionen in Kontakt kommen, ob Museen, Theater oder Galerien, desto besser. Theater gehört einfach dazu - zum Menschwerden, zum Erwachsenwerden.“ So erinnert sich Florian Stanek strahlend an seinen ersten Opernbesuch zurück: „Das war ein magischer Moment - allein das Gebäude! Und ich glaube, dass es ganz wichtig ist, da die jungen Zuschauer heranzuführen.“

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