Das größte Waffenlager der Steiermark

Das Grazer Zeughaus gilt als die größte historische Waffensammlung der Welt. Die Ausstellung „100 x Steiermark“ im Museum für Geschichte blickt in eine konfliktreiche Zeit vor 400 Jahren, als das Zeughaus gebaut wurde.

Überfälle, Brandschatzungen und Kriege: Vom 15. bis ins 17. Jahrhundert war die Steiermark in ständigem Kriegszustand mit dem Osmanischen Reich und mit ungarischen Rebellen. Darum wurde in Graz das Zeughaus als zentrales Militärdepot errichtet: „Man muss sich vorstellen, dass Ende des 17. Jahrhunderts dort rund 190.000 Objekte untergebracht waren. Das heißt, wenn man heute in das Zeughaus geht und dort schon viele Objekte vorfindet, so waren es damals sechsmal so viele“, schildert Wolfgang Muchitsch vom Universalmuseum Joanneum.

Zeughaus Graz

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Waffen zugekauft und selbst geschmiedet

Zum einen seien Waffen aus Deutschland zugekauft worden - besonders aus Augsburg, Nürnberg und Passau wurden viele Objekte importiert. Zum anderen sei aber auch ein großer Teil in der Steiermark selbst gefertigt worden: Hier habe sich eine eigene Industrie von Plattnermeistern entwickelt, so Muchitsch.

Zeughaus Graz

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Zeughaus als Zweckbau errichtet

Das Zeughaus ist ein Zweckbau, speziell dafür bestimmt, so viele Waffen wie möglich aufzunehmen. Ein großer Teil des Kriegsgeräts ging an die „Windische Grenze“, ein nahezu entvölkertes Grenzterritorium im heutigen Kroatien.

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„Steiermark heute“, 11.1.2018

„Da gab es eigene Wehrbauern, die dort angesiedelt waren, die steuerbefreit waren. Und zusätzlich hat man dort unten auch Söldnerheere stationiert gehabt, und die waren die erste Truppe, die für die Sicherheit sorgen sollte, und diese Militärgrenze wurde auch vom Zeughaus von Graz her versorgt und ausgerüstet. Das ist eine der vielen Facetten der Ausstellung ‚100 x Steiermark‘ im Museum für Geschichte“, sagt Muchitsch.

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