„Der Schüler Gerber“ als zeitlose Geschichte
Wenn doch alles so einfach wäre, wie Kurt Gerber es sich ausmalt: Reifeprüfung absolviert, die Jugend-Liebe erobert, den Vater stolz gemacht. Aber Gerber scheitert - am seelischen Druck und am sadistischen Klassenvorstand Gott Kupfer.
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 16.1.2018
Der 1930 von Friedrich Torberg geschriebene Roman hat für Regisseur Michael Schilhan auch im Jahr 2018 zum Teil noch Gültigkeit: „Diese schwarze Pädagogik, die da gezeigt wird, die gibt es ja Gott sei Dank nicht mehr, da sind wir ja alle froh. Aber grundsätzlich gibt es ja immer wieder Drucksituationen oder Mobbingsituationen, das ist heute nicht anders, als es damals war.“
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Der schwierige Umgang mit Makellosigkeit und Macht
Jeder fünfte Jugendliche kämpft heute laut Studien mit Suizidgedanken. Viele zerbrechen an modernen Dogmen wie Makellosigkeit, Karriere oder Macht. „Kurt Gerber“-Darsteller Michael Großschädl: „Weil man permanent durch Social Media, Fernsehen, Zeitungen etc. von Eltern, Verwandtschaft und Freunden zu spüren bekommt, wie gut man sein müsste. Weil sonst wird man vielleicht nicht geliebt, oder man ist nichts wert, und das ist ziemlich hart heutzutage.“
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„Den Schülern den Glauben an sich selbst mitgeben“
Dass „Der Schüler Gerber“ im Next Liberty, dem Theater für junges Publikum, gezeigt werden kann, passt für Regisseur Schilhan perfekt: „Es ist okay, wenn man mal hinfällt, man muss nur wieder aufstehen, das gehört dazu zum Leben. Aber vor allem den Glauben an sich selbst - den möchte ich den Schülern mitgeben.“ Auch Schauspieler Großschädl appelliert, mehr darauf zu achten, „was so passiert mit unseren Nachbarn oder unseren Mitmenschen“ - in einer Inszenierung, die unter die Haut geht.
Link:
- „Der Schüler Gerber“ (Next Liberty)