Eine rasante Reise nach Reims in der Grazer Oper

Humorvoll, spritzig und mitunter auch schrill - all das verspricht Rossinis „Il Viaggio a Reims“ in der Grazer Oper. Es ist die Grazer Erstaufführung dieser ganz besonderen „Opera buffa“, in der Europas eigenwillige Charaktere den Ton angeben.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 6.4.2018

Obwohl sie eine der schönsten Opern Gioachino Rossinis ist, steht sie nur selten auf den Spielplänen: „Il viaggio a Reims“. Grund ist der ernorme Aufwand, stehen doch nicht weniger als 14 Solisten und ein großer Chor auf der Bühne. Die Grazer Oper stellt sich in dieser Saison dieser Herausforderung. Regie führt der Berliner Bernd Mottl, die musikalische Führung obliegt Chefdirigentin Oksana Lyniv.

"Il Viaggio a Reims"

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Ein Hotel und seine Gäste

„Il Viaggio a Reims“ ist vermutlich Rossinis verrückteste Oper - 1825 anlässlich der realen Krönung von Karl X. geschrieben und mit virtuosen revueartigen Arien gespickt.

Große Aufregung herrscht im Kurhotel „Zur goldenen Lilie“: Noble Gäste aus ganz Europa haben sich eingefunden - sie wollen bald nach Reims zur Krönung des neuen Königs weiterreisen. Doch allerlei Umstände und Verwicklungen führen dazu, dass die Gäste im Hotel festsitzen.

"Il Viaggio a Reims"

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Ein Käfig voller Narren a la Rossini

Neun eigenwillige Charaktere treffen da mit ihren Marotten, Leidenschaften und Hysterien aufeinander - ein Käfig voller Narren a la Rossini. Da gibt es jede Menge skurrile Einfälle, aber auch durchaus erwartbare Scherze und viele kleine Gesten, die nicht übersehen werden wollen.

"Il Viaggio a Reims"

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"Il Viaggio a Reims"

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„Wo der Wahnsinn höher kocht“

„Das ist ein bisschen wie im Schnellkochtopf: Man wirft sie in den Topf, wirft den Deckel drauf, und dadurch gart es umso schneller und umso höher. Dieser geschlossene Raum ergibt einen Druck von innen, und das lässt den Wahnsinn noch höher kochen“, so Regisseur Mottl.

"Il Viaggio a Reims"

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Der „affetto“ zählt

„Rossini hat gesagt, geniale Musik braucht eine einfache Melodie und einen einfachen und klaren Rhythmus, und es ging ihm oft nicht um die Sprache, die man verstehen muss, sondern um affetto“, so Oksana Lyniv.

"Il Viaggio a Reims"

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Alles dreht sich dem Ende zu

Um diese Empfindungen dreht sich alles in der Belcanto-Oper - auch tatsächlich in Form der immer wieder und viel genützten Drehbühne. Mit einer visionären Idee: Neun verschiedene Europäer kommen letztlich über die Musik zusammen.

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