Wo das Holz zum Klingen gebracht wird
Rhythmus, Harmonie und Klang machen die Faszination von Hackbrettern aus - und es gibt noch viele Hackbrettspieler, aber nur noch sehr wenige, die Hackbretter bauen. In Österreich gibt es gerade noch eine Handvoll von ihnen, darunter auch das Ehepaar Schaff aus Triebendorf bei Murau.
ORF
Hackbrett spielte immer die zweite Geige
Schon der allererste Schnitt verlangt absolute Präzision, erklärt Jakob Schaff. In seiner Werkstatt gehört seine ganze Aufmerksamkeit den verschiedenen Hölzern, die er am Ende zum Klingen bringt - mit wahrer Leidenschaft er sich eben diesem für ihn so besonderem Saiteninstrument verschrieben: „Hackbrettbauen wurde über lange Zeit recht stiefmütterlich behandelt wurde. Ein Hackbrett hat eigentlich immer die zweite Geige gespielt und dementsprechend nie die Aufmerksamkeit erfahren, die dem Hackbrett eigentlich gebühren würde.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 9.6.2018
Aufwendige Herstellung
Der Name Hackbrett mag simpel klingen, das Instrument ist jedoch weit mehr als ein Holzkasten mit Saiten drauf - es zu bauen, verlangt großes Geschick: die Auswahl der Hölzer, das Bohren der Schalllöcher, das Spannen der Stahlsaiten. Wie ist das Innenleben gestaltet? Da geht es um die Decke und um den Boden, erklärt Jakob Schaff, „all das hilft den Ton mitzugestalten, der das Instrument schließlich ausmacht.“
Jedes Hackbrett ist ein Unikat
Die Feinarbeiten oder Reparaturen übernimmt Ehefrau Susanne Schaff. Die gelernte Instrumentenbauerin spielt eigentlich Harfe, bald schon will sie das Hackbrett aber nicht nur bauen, sondern das Instrument auch beherrschen: „Es ist eine ganz eigene Musik, die man machen kann, es gibt so viele Klangteppiche und ganz andere Zugänge, wie man eine Saite in Schwingung bringt.“
ORF
Ob das diatonische - auch steirisches genannt - Hackbrett, das eher ein Begleitinstrument ist oder das chromatische, ein Soloinstrument, jedes einzelne Hackbrett ist ein Unikat. Wobei man ein Hackbrett nicht spielen können muss, um es bauen zu können, sagt Jakob Schaff: „Es geht nicht darum, was man Ende selbst aus dem Instrument herausholt, sondern was derjenige, der es spielen kann, aus dem Instrument herausholt.“
Vom Rock bis zum Austropop
Das Instrument ist schon Jahrhunderte alt, hat seinen Ursprung in Persien und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, weiß wiederum Hackbrett-Lehrer Peter Steinberger: „Speziell das steirische Hackbrett bietet alle Facetten, angefangen von traditioneller Musik bis hin zur modernen Richtung. Es ist wirklich alles möglich, es gibt keine Grenzen. Wir spielen auch Rockmusik, Popmusik, Austropop und Klassiker, es gibt alle möglichen Varianten.“
Link:
- „Zum klingenden Kreisel“ (Hackbrettwerkstatt der Familie Schaff)