Uni Graz: Menschenrechtspreis für Barenboim
Die Universität Graz würdigt mit dem Preis Barenboims „künstlerische und politische Arbeit für den Frieden im Nahen Osten mit Hilfe des West-Eastern Divan Orchestra“, heißt es von der Uni Graz. In dem Orchester spielen junge Musiker aus Israel, den palästinensischen Autonomiegebieten, dem Libanon, aus Ägypten und anderen arabischen Ländern.
Zahlreiche Auszeichnungen
Für seine Verdienste um die israelisch-palästinensische Aussöhnung erhielt Daniel Barenboim bereits viele Auszeichnungen, 2011 wurde er auch für den Friedensnobelpreis nominiert.
Preis wird nach Konzert verliehen
Die Auszeichnung erfolgt auf Vorschlag des Grazer Altbürgermeisters Alfred Stingl (SPÖ), der Ehrensenator der Universität ist, sowie des Europäischen Trainings- und Forschungszentrums für Menschenrechte und Demokratie unter der Leitung des Völkerrechtlers und Menschenrechtsexperten Wolfgang Benedek.
„Er ist ein Vorbild für die Bemühungen, die Gräben zwischen den Völkern zu überwinden“, betonte Rektorin Christa Neuper, die den Preis gemeinsam mit ihren Amtsvorgänger Alfred Gutschelhofer im Anschluss an seinen Klavierabend am 21. Oktober in der Grazer Oper übergeben wird.
APA/ Oliver Berg
Weltenbürger Barenboim
Der im Jahr 1942 in Buenos Aires geborene Sohn russisch-jüdischer Emigranten besitzt vier Pässe, darunter neben einem israelischen auch einen der palästinensischen Autonomiebehörde. 1949 gab er im Alter von erst sieben Jahren sein erstes Konzert als Pianist. Barenboim war Chefdirigent des Orchestre de Paris und des Chicago Symphony Orchestra und ist seit 1992 Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Im Herbst 2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin zum Chefdirigenten auf Lebenszeit.
Wiesenthal und Dalai Lama erhielten den Preis
Der Menschenrechtspreis der Uni Graz wurde 1992 geschaffen und wird in unregelmäßigen Abständen vergeben. Der Preis zeichnet Menschen aus, die hervorragende Leistungen für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Menschenrechte erbracht haben. Bisherige Preisträger waren unter anderen Simon Wiesenthal, der Dalai Lama und zuletzt 2007 das Council for the Assistance to Refugee Academics (CARA) in London.