Maßnahmenpaket gegen Feinstaub

Graz ist die Feinstaubhochburg Österreichs - und die Saison steht unmittelbar bevor. Um die Feinstaubproblematik in den Griff zu bekommen, haben Experten des Landes ein Zehnpunktemaßnahmenpaket geschnürt.

Messgerät für Feinstaub

APA

Heuer wurden bereits an 52 Tagen die Grenzwerte überschritten, die EU erlaubt das nur an 35 Tagen

Nach einem Mahnbrief aus dem Umweltministerium und im Raum stehenden Strafzahlungen an die EU wegen zu vieler Feinstaubtage reagiert die Steiermark nun am Beginn der neuen Feinstaubsaison mit einem Maßnahmenpaket.

Aus für den Schwedenofen

Ein Kernziel sei das Verbot von Zweitheizungen mit Holz und Kohle an jenen Tagen, an denen die Feinstaubbelastung sehr hoch ist, so der zuständige Landesrat Gerhard Kurzmann (FPÖ). Hierbei hoffe man auf eine entsprechende Kooperation mit den Rauchfangkehrern, um diese Öfen zu erfassen.

Die Bevölkerung soll über die Medien erfahren, wann genau sie nicht zusätzlich heizen darf. Kontrollieren soll die Verordnung der Magistrat, der im Wiederholungsfall Strafen einheben darf. Weiter gefördert werden soll der Ausbau der Fernwärme: Die Stadt Graz beschloss bereits im Juli für Neubauten eine Fernwärme-Anschlusspflicht beschlossen.

Salz und grüne Welle

Salz statt Streusplitt oder ein flüssigerer Verkehr durch mehr grüne Wellen - auch das soll die Luftgüte in den Feinstaub-Sanierungsgebieten verbessern.

Fahrverbot für alte Taxis angedacht

Angedacht ist auch ein Fahrverbot für alte Taxis, die nicht der Abgasverordnung entsprechen, in der Grazer Innenstadt. Dafür soll es für die Taxiunternehmen Anreizsysteme zur Anschaffung umweltfreundlicher Hybridtaxis geben. Die meisten dieser Verordnungen sollen bereits im Dezember umgesetzt werden, heißt es aus dem Büro von Landesrat Kurzmann.

Maßnahmen gehen Grünen nicht weit genug

Die steirischen Grünen kritisieren, dass das Maßnahmenbündel zu wenig am Hauptverursacher des Feinstaubs - dem Verkehr - kratzt. Denn der Ausbau des öffentlichen Verkehrs oder generelle Fahrverbote an stark belasteten Tagen würden nicht zur Debatte stehen.

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