Zeitzeugen diskutieren das Ende Jugoslawiens
Mit ihren Erinnerungen an den Zerfall Jugoslawiens werden führende Politiker, Journalisten und Vertreter aus dem öffentlichen Leben „von den Geschehnissen aus ihrer persönlichen Perspektive berichten“, so die Organisatorinnen Armina Galijac und Edith Marko-Stöckl. Diese Statements werden anschließend von Wissenschaftern kommentiert und in den historischen Kontext gesetzt.
30 Politiker, Fachleute und Journalisten erinnern sich
Den Auftakt der Konferenz macht das Thema Kosovo, wobei mit Azem Vllasi, dem damaligen Vorsitzenden des Bundes der Kommunisten des Kosovo, einer der Gegenspieler von Slobodan Milosevic zu Gast ist. Zu Fragen von möglichen Alternativen zum Zerfall diskutieren außerdem der frühere Präsident der slowenischen Partei der demokratischen Erneuerung (SDP), Ciril Ribicic, sowie der letzte Außenminister Jugoslawiens, Budimir Loncar und der ehemalige Vertreter Mazedoniens im jugoslawischen Staatspräsidium, Vasil Tupurkovski.
Am zweiten Konferenztag ist unter dem Titel „Sport, Kultur und das Ende Jugoslawiens“ der langjährige Sturm Graz-Trainer und letzte Teamchef der jugoslawischen Fußballmannschaft, Ivica Osim, zu Gast. Die Rolle der Medien beim Untergang des jugoslawischen Staates beleuchten unter anderem Nidzara Ahmetasevic vom Balkan Investigative Reporting Network und die Journalistin Gordana Susa, die unter anderem das Friedenskonzert im Juli 1991 in Sarajevo moderierte.
Begleitende Ausstellung
Parallel zur Konferenz „Debating the End of Yugoslavia“, die vom 4. bis 6. November im Kompetenzzentrum Südosteuropa in der Liebiggasse stattfindet, ist im Universitätsmuseum „UniGraz@Museum“ eine Ausstellung des Design Studios „Trio“ aus Sarajevo zu sehen, das die politischen Ereignisse aus über drei Jahrzehnten mit ikonischen Plakaten, Albumcovers und Zeitschriftentiteln kommentiert hat.