Svetits bleibt in Haft

Der ehemalige GAK-Präsident Peter Svetits bleibt weiter in Haft - das gab die Staatsanwaltschaft Graz am Mittwoch bekannt. Der 53-Jährige war am Montag verhaftet worden. Gegen ihn wird in der Affäre um die Pleite des GAK ermittelt.

Peter Svetits

ORF

Es gibt widersprüchliche Aussagen von Svetits und der Angestellten, die sich nicht mit den Erkenntnissen aus der Überwachung decken, heißt es von der Staatsanwaltschaft

Der Sportmanager war am Montag in Graz verhaftet worden, nachdem ihn die Polizei bei einer Geldübergabe gefilmt hatte: Mit einem Bündel 500-Euro-Scheine habe Svetits versucht, eine ehemalige GAK-Mitarbeiterin von einer belastenden Aussage abzubringen, so der Vorwurf.

Verdacht der Abgabenhinterziehung

Der zuständige Staatsanwalt Johannes Winkelhofer, der zurzeit auch Ankläger im Prozess gegen den Ex-Sturm-Präsidenten Hannes Kartnig ist, beantragte nun bei Gericht die Verhängung der Untersuchungshaft - Haftgrund sei Verdunkelungsgefahr, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hans-Jörg Bacher: „Gegen den Beschuldigten Peter Svetits liegt der Verdacht vor, dass er in der Zeit seiner Präsidentschaft beim GAK Abgabenhinterziehung begangen hätte.“

Mehr zum Thema:

Anwalt: Verhaftung „überraschend“

Für Svetits’ Anwalt Andreas Öhler kam die Verhaftung überraschend: „Mich hat das darum verwundert, dass er da jetzt in etwas hineingezogen wird, weil wir bisher geglaubt haben, dass das Ganze eingestellt wird. Wir wollten einen Einstellungsantrag machen, damit das Ganze erledigt wird, also für ihn vorzeitig das Ermittlungsverfahren.“ Die Untersuchungshaft sei nicht angemessen, so Öhler weiter, man werde sich rechtliche Schritte dagegen überlegen. Er müsse aber erst mit seinem Mandanten sprechen.

Geldübergabe soll keine Einzelaktion gewesen sein

Weiter hinter Gittern sitzt auch die ebenfalls am Montag verhaftete Ex-Mitarbeiterin des Clubs - sie steht im Verdacht als Beitragstäterin für die jeweiligen Präsidenten bei diesen Schwarzgeldzahlungen fungiert zu haben. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft gab die Frau zudem an, dass die Geldübergabe keine Einzelaktion gewesen sei: Svetits soll als „Vermittler einer Gruppe“ an sie herangetreten sein. Sie wurde ebenso wie Svetits in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht.

Gericht muss binnen 48 Stunden entscheiden

Nun liegt der Ball beim Gericht - das muss binnen 48 Stunden entscheiden, ob eine weitere Untersuchungshaft verhängt wird. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beantragte Haft genehmigt wird.

Die Staatsanwaltschaft arbeitet seit rund vier Jahren am Fall GAK: Insgesamt vier Ex-Präsidenten wurden dabei bisher befragt bzw. gerieten ins Visier der Ermittler - mehr dazu in steiermark.ORF.at.