Stronach: Aufruf zum Aufbegehren

Bei einem Vortrag an der Grazer Uni hat Frank Stronach Mittwochabend die Studenten zur Gründung einer neuen politischen Bewegung aufgerufen. Er sei auch bereit, eine solche Initiative mit Millionen zu unterstützen.

Das Land werde schlecht geführt, die junge Generation könne sich das nicht mehr gefallen lassen, so Stronach: „Die Politiker werden den Status quo nicht ändern, ihr müsst das tun.“ Dabei nannte der Austrokanadier die steigenden Staatsschulden, die längst fällige Verwaltungsreform und ein unüberschaubares Steuersystem als zentrale Baustellen.

Frank Stronach

APA/Barbara Gindl

Stronach hofft, dass in Graz „der europäische Frühling beginnt“

„Für eine Revolution des Denkens“

Die etablierten Politiker könnten daran kaum etwas ändern, sie seien in ihrem eigenen System gefangen, daher brauche es neue Kräfte, so Stronach: „Ich hoffe, dass wir die Dinge in Bewegung setzen können. Ich bin für eine Revolution des Denkens. Ich hoffe, dass hier in Graz der europäische Frühling beginnt.“

In den kommenden zwei Jahren sollen die Studenten der Uni Graz Reformideen zu Demokratie, Budget und Bildung entwickeln und auch mit Stronach diskutieren. Dafür wurde eine Forschungsgruppe ins Leben gerufen, die der 78-Jährige mit 200.000 Euro finanziert - mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Stronach will zerstörender Revolution zuvorkommen

Sollte dabei eine politische Bewegung entstehen, sei er aber bereit, Millionen zu investieren: „Wenn ihr eine Idee habt für eine Partei, wenn das zivilisiert ist, würde ich da sehr viel Geld reingeben. Das ist euer Land, ihr müsst das in die Hände nehmen. Ich selbst kann nicht, ich habe Vollbeschäftigung, habe genug gearbeitet.“

Er wolle nicht für eine zerstörende Revolution sorgen, beteuerte Stronach. Er wolle vielmehr einer solchen zuvorkommen, indem sich die Dinge noch rechtzeitig ändern. Mit seinem Engagement wolle er etwas anzünden und hoffe, nun genug provoziert zu haben, so Stronach abschließend.