Breite Unterstützung für Fast-Food-Verbot

Breite Unterstützung erhält Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) für ihren Vorschlag, Fast Food an Schulen zu verbieten. Seit Montagnachmittag gingen über 70 E-Mails bei Edlinger-Ploder ein – unter anderen von Ärzten und Eltern aus ganz Österreich.

Der Vorschlag von Edlinger-Ploder sorgt österreichweit für Gesprächsstoff. Im Büro der Landesrätin gingen mehrere Telefonanrufe sowie E-Mails ein – mit wenigen Ausnahmen waren die Reaktionen durchwegs positiv. Aus dem Büro des Landesschulpräsidenten Wolfgang Erlitz hieß es am Montag, man halte nicht viel von einem solchen Verbot, man setze lieber auf Aufklärung – mehr dazu in Landesrätin will Fast-Food-Verbot an Schulen.

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dpa/Malte Christians

Die E-Mails an die Landesrätin kamen aus ganz Österreich

Viele würden Verbot unterschreiben

Die E-Mails an die Landesrätin wurden von Ärzten, Eltern, Sportstudenten und Personen verfasst, die ein Verbot von Fast Food bei Schulbuffets sofort unterschreiben würden. In einem Schreiben heißt es beispielsweise, dass ein solches Verbot längst notwendig sei, um die Adipositasrate, also die krankhafte Fettsucht und deren Folgen, schon in jungen Jahren zu unterbinden. Endlich höre man aus dem Mund einer Politikerin ein klares Wort zu einem Problem in der Gesundheitsprävention.

Biobäcker bietet Backkurse an

Ein Verfasser schreibt, dass Kinder nun einmal nicht abschätzen könnten, welche Konsequenzen ein regelmäßiger Fast-Food-Konsum mit sich bringen kann. Vor allem Eltern wandten sich mit ihrem Frust an die Landesrätin. Sie argumentierten, dass ihre Kinder, auch wenn es gesunde Alternativen gibt, immer zum Fast Food greifen würden. Ein Biobäcker bot in einem E-Mail an, Brotbackkurse für Eltern und Kinder anzubieten.

Gesetzliche Verankerung derzeit nicht möglich

Ein generelles Verbot von Speisen und Getränken wie Chips und Cola sei derzeit nicht möglich, so Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) - das sei im EU-Recht so vorgegeben. Grund dafür ist die sogenannte Schulautonomie, was bedeutet, dass sich Schulen die Betreiber ihrer Schulbuffets selbst aussuchen. Vom Bund wird das nicht vorgeschrieben. Was es gibt, sind Leitlinien, die definieren, was angeboten werden soll - mehr dazu auch in Schulbuffets: Kaum Chancen auf Verbot von Fast Food (news.ORF.at).

Das Fast-Food-Verbot wird auch von der Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) unterstützt - auch sie würde sich über ein solches Verbot freuen. Gesündere Schulbuffets werden seit Jahren auch von Global 2000 gefordert: „Das bedeutet starken Rückenwind für unser Schülerbegehren, das Bioschulbuffets fordert und derzeit im Nationalrat behandelt wird“, so Sven Hergovich von Global 2000. Die Organisation geht noch einen Schritt weiter: Sie fordert ein durchgängiges Angebot von Bioprodukten.

Unterstützung auch für völliges Rauchverbot

Nicht nur zum Verbot für Fast Food an Schulen, auch zum völligen Rauchverbot in der Gastronomie kamen durchwegs positive Reaktionen. Die Verfasser schreiben von einem faulen Kompromiss, den es nur in Österreich geben könnte. Im Sinne der Gesundheit müsse ein völliges Rauchverbot beschlossen werden.