Studiengebühren für Steirer-SP kein Tabu

Nicht nur in der Bundes-SPÖ bröckelt der Widerstand gegen Studiengebühren. Auch in der steirischen SPÖ kann man sich mittlerweile mit Studiengebühren anfreunden. Somit ist es wohl nur mehr eine Frage der Zeit, bis es in Österreich wieder Studiengebühren gibt.

Archivbild überfüllter Uni-Hörsaal

APA/Roland Schlager

In Österreich wird man wohl bald nur gegen Entgelt studieren dürfen

Einer der ersten Politiker in der SPÖ, der für Studiengebühren eintrat, war Landeshauptmann und SPÖ-Chef Franz Voves. Er meinte bereits im Oktober, dass für ihn sozial gestaffelte Studiengebühren kein Tabu seien. Dieses Entgegenkommen gegenüber dem Koalitionspartner ÖVP könne es aber nur dann geben, wenn sich die ÖVP in der Frage der gemeinsamen Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen bewege, so Voves.

Voves hofft auf Durchbruch

An dieser Haltung habe sich bis heute nichts geändert, heißt es aus dem Büro Voves. Wichtig sei, dass eine ideale Lösung mit der ÖVP zustande gebracht werde, so der Landeshauptmann: „Wir müssen offener werden in der Frage eines Studienfinanzierungskonzeptes, und die ÖVP muss sehr offen werden in der Frage eines gemeinsamen Schulkonzeptes der 10- bis 14-Jährigen, dann haben wir den Durchbruch geschafft, und ich hoffe, dass das in den nächsten Monaten auf Bundesebene wirklich möglich sein wird.“

Grossmann für soziale Staffelung

Auch für Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann (SPÖ) ist klar, dass es in Zukunft Beiträge der Studenten geben werde müssen. Sie spricht sich hier - wie auch Voves - für das Modell einer sozialen Staffelung aus: „Wir haben im Kindergartenwesen mit einer sozial-gestaffelten Beitragseinhebung gute Erfahrungen gemacht. Jedenfalls muss ausgeschlossen werden, dass Kinder von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern benachteiligt werden.“

Auf der anderen Seite müsse aber auch von den Universitäten ein Beitrag kommen, so die Bildungslandesrätin: „Was ich einfordere, das ist ein Uni-Krisen-Gipfel, der so lange tagt, bis endlich weißer Rauch aufsteigt. Da gehört alles diskutiert, vor allem auch Möglichkeiten, die Effizienzpotentiale an den Universitäten zu heben.“

Klares Nein von Grazer SPÖ-Chefin

Strikte Ablehnung von Studiengebühren, egal welcher Art, kommt von der Grazer SPÖ-Chefin Martina Schröck. Sie ist der Meinung, dass Bildung ein Recht für die Allgemeinheit sein müsse und daher auch für alle Menschen frei zugänglich sein sollte. Dem schließt sich auch Max Lercher, Chef der Sozialistischen Jugend Steiermark an. Am ehesten vorstellbar sei für ihn ein Kreditmodell, bei dem gut verdienende Akademiker das Geld zurückzahlen.