Kunstfehler: LKH Leoben wehrt sich
Die Mutter des zweieinhalbjährigen Mädchens erhebt massive Vorwürfe gegen die Klinik. Bei einer Leistenoperation an dem Frühgeborenen im Herbst 2009 sei es zu Komplikationen und dadurch zu schweren Behinderungen des Kindes gekommen - mehr dazu in Kleinkind nach Operation behindert.
Komplikationen werden nicht bestritten
Am LKH Leoben geht man nun in die Offensive. Man wolle die Verantwortung keinesfalls abwälzen, versichert der ärztliche Direktor, Heinz Luschnik. Aber die Angaben der Eltern, die Ärzte hätten mit ihnen nie den Kontakt gesucht, seien nicht zutreffend.
ORF
Dass es bei der Narkose im Zuge der Operation des Kindes zu Komplikationen in Form von Herz-Kreislauf-Problemen gekommen war, die möglicherweise zur Behinderung des Kindes geführt haben könnten, bestreitet Luschnik nicht: „Es wurde von den Ärzten des Krankenhauses Leoben gegenüber den Eltern nie in Abrede gestellt. Es wurde aber auch immer darauf hingewiesen, dass andere Ursachen durchaus auch möglich sind, und das ist Inhalt der gutachterlichen Abklärungen, die jetzt stattfinden.“
Ein Gutachten liege bereits vor, erklärt der ärztliche Direktor, „es gibt zu diesem Gutachten auch eine Stellungnahme unserer behandelnden Ärzte. Das ist zurzeit der Stand der Dinge.“ Luschnik geht davon aus, dass die Staatsanwaltschaft in den nächsten Wochen über das weitere Vorgehen und eine mögliche Anklage entscheiden wird.
„Wir empfinden tiefes Mitgefühl“
Das LKH Leoben werde sich jedenfalls nicht aus der Verantwortung stehlen. „Wir müssen die volle Verantwortung für das übernehmen, was wir hier machen“, versichert der ärztliche Direktor und fügt hinzu: „Wir empfinden den Eltern und dem Kind gegenüber tiefes Mitgefühl. Für uns ist eine lückenlose Aufarbeitung und anschließende Abarbeitung der Problematik ein wichtiges Anliegen.“ Zu den Konsequenzen, die das LKH Leoben jedenfalls auch zu tragen bereit sei, gehören auch mögliche Schadenersatzansprüche.