Anklage: Pflegefamilie quälte Kinder

Jene Pflegefamilie in Bad Mitterndorf, die bis 2010 Kinder misshandelt haben soll, muss sich in Leoben vor Gericht verantworten. Fünf Personen sind wegen Quälens Unmündiger angeklagt, so das Grazer Oberlandesgericht.

Angeklagt sind die Pflegeeltern sowie drei Helferinnen des Trägervereins Pro Juventute, der die Familie betreut hat. Wann genau die fünf Beschuldigten vor dem Gericht in Leoben erscheinen müssen, steht noch nicht fest. Ebenso wenig, welcher Richter den Fall verhandeln wird. Die Anklage ist nach Überprüfung des Grazer Oberlandesgerichts nun aber rechtskräftig. Und die darin enthaltenen Vorwürfe wiegen schwer.

StGB-  und StPO- Kodex

APA/Barbara Gindl

Anklage wegen Quälens von Unmündigen

Kinder mussten Erbrochenes essen

So steht die Pflegefamilie unter Verdacht, fünf ihrer minderjährigen Kinder - drei Mädchen und zwei Buben - über Jahre gequält und vernachlässigt zu haben. Laut Anklage hätten die Kinder barfuß im Schnee stehen müssen und kein Essen bekommen. Manchmal seien sie gezwungen worden, Erbrochenes oder Regenwürmer zu essen.

Haftstrafe bis zu drei Jahren

Die Staatsanwaltschaft Leoben erhebt nun gegen die Pädagogen Anklage wegen Quälens und Vernachlässigen von Unmündigen und wehrlosen Personen. Im Falle eines Schuldspruchs drohen den Angeklagten bis zu drei Jahre Haft. Eine Anklage wegen fortlaufender Gewalt, die vor einem Schöffensenat verhandelt werden hätte müssen und auch unter strengere Strafe gestellt gewesen wäre, wurde vom Oberlandesgericht Graz vorerst fallen gelassen.