Weltuntergang in 4,5 Mrd. Jahren

Weltuntergangstheoretiker haben 2012 Hochkonjunktur, denn am 21. Dezember endet der Maya-Kalender. Laut dem Grazer Astrophysiker, Arnold Hanslmeier, wird sich die Erde aber noch etwa 4,5 Milliarden Jahre weiterdrehen.

Das Ende der Welt wird laut Hanslmeier wohl noch etwas auf sich warten lassen. Der Grazer Astrophysiker beschäftigt sich aus beruflichem Interesse mit allen möglichen und unmöglichen Weltuntergangstheorien, dazu gehören Kollisionen mit Planeten und Asteroiden ebenso wie Kometeneinschläge oder Sonnenstürme.

Der für den 21. Dezember 2012 vorausgesagte Weltuntergang werde nicht stattfinden, so der Wissenschafter. „Aus astronomischer Sicht deutet nichts darauf hin. Selbst im Maya-Kalender steht nirgendwo, dass die Welt zu diesem Zeitpunkt untergehen wird. Das einzige, was feststeht: Die Maya hatten eine zyklische Zeitvorstellung, und mit diesem Datum endet eine über 5.000 Jahre alte Kalenderreihe“, erklärt Hanslmeier.

„Kosmische Katastrophen“

Der Astrophysiker Arnold Hanslmeier vom Institut für Geophysik, Astrophysik und Meteorologie der Universität Graz betrachtet in seinem jüngsten Buch „Kosmische Katastrophen. Weltuntergänge“ aus wissenschaftlicher Perspektive, welche konkreten Bedrohungen es geben könnte.

„Da wird viel Blödsinn verzapft“

Die Spekulationen, dass wieder einmal die letzten Tage der Menschheit angebrochen sein sollen, verweist der Wissenschafter ins Reich der Fantasie: „Rund um angeblich vorausgesagte Weltuntergänge wird aus wissenschaftlicher Perspektive unglaublich viel Blödsinn verzapft“.

Entwarnung gibt der Grazer für den 2004 entdeckten, 270 Meter großen Asteroiden Apophis, bei dem man zuerst glaubte, dass er auf Kollisionskurs mit der Erde sei: „Das kann mittlerweile hundertprozentig ausgeschlossen werden. Er wird nach jüngsten Berechnungen in 700.000 Kilometern Entfernung an der Erde vorbeisausen und als Stern dritter Größe zu sehen sein“.

Supernovas zu weit entfernt

Auch das Ende eines Sterns - eine Supernova-Explosion - habe wahrscheinlich kaum Auswirkungen auf die Erde, erklärt Hanslmeier: „Gegenwärtig kennen wir keinen Stern im Umkreis von 100 Lichtjahren, der in den nächsten Millionen Jahren zu einer Supernova werden wird“.

Das größte Gefährdungspotential für Menschheit und Erde stecke allerdings in der Sonne: „Bereits in einigen 100 Millionen Jahren wird die Helligkeit der Sonne dermaßen zunehmen, dass das gesamte Wasser auf der Erdoberfläche verdampfen wird. In etwa 4,5 Milliarden Jahren wird sie sich zu einem Roten Riesen entwickeln und dabei das Innere des Sonnensystems bis etwa zur Bahn des Mars verschlingen - dann ist Schluss“, so der Astrophysiker.