Reinhard P. Gruber feiert 65er

Reinhard P. Gruber feiert am Freitag seinen 65. Geburtstag. Das Grazer Literaturhaus lädt eine Woche später zu einem Fest für den in der Weststeiermark lebenden Satiriker. Ein 370-seitiges Dossier beschreibt sein Leben und breitgefächertes Gesamtwerk.

„Steirerblut ist kein Himbeersaft“ heißt es in dem 1973 erschienenen Roman „Aus dem Leben Hödlmosers“, in dem der damals 26 Jahre alte Reinhard P. Gruber seinen literarischen Durchbruch schaffte.

„Hödlmosers Vater“

Im Roman schrieb er gegen das angestaubte Genre des Heimatromans an und zog die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse seiner Heimat augenzwinkernd ins Lächerliche. Zuspitzung, Übertreibung und stilistische Unangemessenheit waren schon damals die Stilmittel von Reinhard P. Gruber, dessen Gesamtwerk auch heute noch zwischen Satire, Ironie und Zynismus pendelt.

Reinhard P. Gruber

APA/Heidi Heide

Reinhard P. Gruber ist „manuskripte“-Preisträger

Gruber lebt in Stainz

Reinhard Peter Gruber wurde am 20. Jänner 1947 als Sohn eines Bergarbeiters im obersteirischen Fohnsdorf geboren. Gruber studierte Theologie, Philosophie und Politologie an der Universität Wien, brach das Studium aber ab. 1974 bis 1977 arbeitete er als Kulturjournalist in Graz. Seit 1978 lebt er als freischaffender Schriftsteller bei Stainz in der Weststeiermark.

Schilcher-Weinstraße als Schauplatz

Während Grubers erste Bücher noch ganz im Milieu des obersteirischen Kleinbürgertums beheimatet waren, wurden später die Weststeiermark rund um die Schilcher-Weinstraße zum Schauplatz seiner Satire. Er sei „einer der wenigen, die etwas Vernünftiges und Eindringliches über die Steirer gesagt haben“, befand Alfred Kolleritsch als Laudator zum „manuskripte“-Preis im Jahr 1996.

Von Romanen über Essays bis zu Kindertexten

Seit über 30 Jahren publiziert Gruber Romane, Erzählungen, Essays, Glossen, Kritiken und Gedichte bis hin zu Texten für Kinder, wie beispielsweise 1996 mit „Fritz das Schaf“. Mit dem „Hödlmoser“ und dem „Schilcher ABC“ im Jahr 1988 wurde er zu einem der meistgelesenen Autoren Österreichs. Der Autor übersetzte auch zwei Bände von „Asterix“ ins Steirische und schrieb ein Comic über den steirischen Schilcherwein („Der Schilcherkrieg“ im Jahr 2009). Zuletzt brachte er 2010 ein Kochbuch mit Rezepten, aber auch Reflexionen über das Essen heraus. Dieses habe sich zu einem „Bestseller in der mittlerweile dritten Auflage“ entwickelt, so Annette Knoch vom Grazer Literaturverlag Droschl, der das Gesamtwerk von Gruber verlegt.

Das Fest für Reinhard P. Gruber findet am Freitag, dem 27. Jänner ab 20.00 Uhr im Grazer Literaturhaus statt. Zugleich wird das von Gerhard Fuchs und Daniela Bartens herausgegebene Dossier präsentiert.

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