Familie wird nach vier Jahren abgeschoben
Die Familie Achmedov aus Tschetschenien lebt seit mehr als vier Jahren gut integriert in der Steiermark - der Vater hätte eine schriftliche Jobzusage in der Region, zwei der vier Kinder sind in der Steiermark geboren, alle vier Kinder gehen in Riegersburg in den Kindergarten bzw. in die Volksschule. Die Mutter ist durch ihre Erlebnisse in Tschetschenien schwer traumatisiert und krank.
ORF
Ministerium weist Berufung ab
Der Verein ISOP Feldbach, der die Familie betreut, bat in einem offenen Brief auch Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) um Unterstützung - mehr dazu in Tschetschenische Familie soll bleiben (15.12.2011).
Die Familie legte weiters gegen den negativen Bleiberechtsbescheid der Bezirkshauptmannschaft Feldbach Berufung beim Innenminsterium ein. Das Ministerium prüfte, ob der Negativ-Bescheid rechtlich in Ordnung war und lehnte die Berufung der Familie ab. Nun erhielt die Familie die Entscheidung des Innenministeriums. Ines Aftenberger vom Verein ISOP in Feldbach spricht von einer humanitären Katastrophe: „Die Familie lebt in panischer Angst vor der Abschiebung - es ist für sie ein Albtraum“.
Das Innenministerium habe in seiner Entscheidung wesentliche Punkte, wie zum Beispiel die Jobzusage für den Vater oder ein medizinisches Gutachten zum Gesundheitszustand der Mutter, nicht berücksichtigt, so ISOP.
Letzte Hoffnung: Aussetzen der Abschiebung
Die letzte Hoffnung setzen die Familie und ISOP Feldbach nun in die Bezirkshauptmannschaft Feldbach - für kommenden Donnerstag ist ein Gespräch geplant: „Es ist eine Entscheidung der Behörde zu überprüfen, ob die Abschiebung durchführbar ist oder ob dem - wie es im Gesetz heißt - tatsächliche Gründe entgegenstehen. Dann wird die Abschiebung für’s Erste nicht durchgeführt, sondern ausgesetzt, was aber natürlich nicht bedeutet, dass sie bleiben dürfen“, so Aftenberger.
Hunderte Menschen in Riegersburg und Umgebung setzen für die Familie ein und wollen wissen, was sie tun könnten, um die drohende Abschiebung zu verhindern.