Suche nach Göschl ergebnislos beendet

Die Suche nach dem vermissten Extrembergsteiger Gerfried Göschl am „Hidden Peak“ musste am Donnerstag nach fünf Stunden erfolglos beendet werden. Ehefrau Heike Göschl sieht es nun an der Zeit, „der Realität ins Auge zu sehen“.

Gasherbrum I, Hidden Peak

ORF

Der Gasherbrum I / Hidden Peak im Karakorum Gebirge

Tagelang hatten am „Hidden Peak“ Windspitzen von über 200 km/h eine Suche mit dem Hubschrauber unmöglich gemacht. Erst am Donnerstag konnte ein dreiköpfiges Team pakistanischer Alpinisten endlich starten, doch die Erwartungen haben sich nicht erfüllt. Nach rund fünf Stunden wurde die Suche ergebnislos abgebrochen. „Beide Seiten des Berges wurden mit zwei Helikoptern abgeflogen. Es sind keine Lebenszeichen der Bergsteiger entdeckt worden“, sagt Gerfried Göschls Ehefrau Heike.

Zeit, der Realität ins Auge zu sehen

Damit scheint nun nach sechs Tagen - wenn auch nicht offiziell - traurige Gewissheit zu sein, was erfahrene Bergsteiger schon vermutet haben - mehr dazu in Gerfried Göschl bleibt verschollen. Auch Heike Göschl rechnet nicht mehr damit, ihren Ehemann wiederzusehen: „Es ist jetzt an der Zeit, der Realität ins Auge zu sehen. So schwer es uns allen auch fällt sie gehen zu lassen, wir haben keine andere Wahl.“

Der Dank der Familie gelte nun all jenen, die in den vergangenen Tagen mit gehofft und bei der Suche geholfen hatten. Jetzt wolle man in Trauer und Schmerz alleine sein.

Wetter machte Suche unmöglich

Bis zuletzt wollte die Familie die Hoffnung nicht aufgegeben: Denn erst am Mittwoch waren zwei pakistanische Alpinisten aufgebrochen, um nach Gerfried Göschl und seinen beiden Begleitern zu suchen. Ihr Ziel war das Lager drei in 7.000 Metern Höhe, von dem Göschl, Hählen und Hussain in Richtung Gipfel aufgebrochen waren. Durch Windböen und die niedrige Wolkendecke seien die Bedingungen aber schwierig gewesen, erklärt Peter Launsky-Tieffenthal, Sprecher des Außenministeriums. Die beiden Bergsteiger mussten - ebenfalls unverrichteter Dinge - wieder umkehren.

Gerfried Göschl

Gerfried Göschl

Das letzte Mal wurde Gerfried Göschl am Freitag gesehen

Göschls Bruder noch in Islamabad

Vorerst noch in Pakistan ist Gerfried Göschls älterer Bruder Wolfgang, selbst erfahrener Bergsteiger. Er war am Dienstag nach Islamabad geflogen, um gemeinsam mit Ali Muhammad von Adventure Pakistan die Suche an Ort und Stelle zu unterstützen.

Selbst in pakistanischen Medien wurde über die vermisste Seilschaft berichtet und auch darauf hingewiesen, dass die Familie Göschl nach dem Erdbeben 2005 großzügig für Schulen gespendet habe und Gerfrieds Vater, Rainer Göschl, am 17. August 1968 bei der Erstbesteigung des rund 7.200 Meter hohen Diran im pakistanischen Karakorum dabei war.

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