Ein fittes Gehirn bis ins hohe Alter
APA/ Martin Athenstädt
Mit dem Erfassen und Beschreiben von Hirnalterung bzw. mit den Vorzeichen von Hirnerkrankungen beschäftigen sich die Neurologen bei dem Kongress in Graz. Ihr Ziel ist es, den bekannten Folgen gezielt entgegenwirken zu können.
Altersflecken am Gehirn
So ist etwa ein Grazer Neurologenteam internationaler Vorreiter bei der Erforschung von sogenannten Altersflecken am Gehirn. Diese sind bereits sichtbar, noch bevor es erste Beschwerden gibt, erklärt Projektleiter Christian Enzinger: „Altersflecken am Gehirn sind relativ häufig, betreffen jeden zweiten über 60-Jährigen und bei jedem zehnten schreiten sie gefährlich schnell voran. Sie können mit Gangstörungen und Depressionen verbunden sein.“
Bewegung und geistig aktiv bleiben
Die Altersflecken am Gehirn werden so genannt, weil sie auf der Magnetresonanztomographie als helle Flecken erkennbar sind. Eigentlich handelt es sich um grenzwertige Schädigungen, doch - und das ist die gute Nachricht - wenn man sie erkennt, bevor die Beschwerden in eine Behinderung münden, kann man mit gezielten Trainingsprogrammen entgegenwirken.
„Benutzen oder verlieren ist hier die Devise: trainieren, in Bewegung bleiben, geistig aktiv bleiben“, rät Enzinger: „Das Gehirn kann oftmals Feuerwehr spielen, das heißt, neue Areale zur Bewältigung von Aufgaben heranziehen. Diese Muster zu fördern und damit Plastizität zu fördern, wie man sagt, sollte unser aller Anstrengung sein."
Diagnose mit einfachen Tests
Ziel ist jedoch nicht, in Zukunft alle 60-Jährigen in den Scanner zu schicken. Das Grazer Neurologenteam arbeitet daran, mit einfachen Funktionstests - wie etwa auf einem Bein zu stehen oder auf einem Strich zu gehen - zu erkennen, ob ein Patient bereits Altersflecken im Gehirn hat.