Stift Admont macht Kunst begreifbar

Das Stift Admont öffnet mit 25. März wieder seine Pforten für kulturinteressierte Besucher. Neben der Präsentation hauseigener Sammlungen sind drei Sonderausstellungen zu den Themen Engel, Vergänglichkeit und Wahrnehmung geplant.

Das Benediktinerstift Admont ist das wohl bedeutendste Kulturzentrum der Region Ennstal-Gesäuse. Präsentiert werden ab Ende März wieder die Sammlungen des stiftseigenen Kunst- und Naturhistorischen Museums und der spätbarocken, weltweit größten Klosterbibliothek, aber auch interessante Sonderausstellungen.

Ausstellung zum Ertasten, Hören und Riechen

Mit zeitgenössischen Kunstwerken, die sich mit Fragen der Wahrnehmung auseinandersetzen, ist die von Michael Braunsteiner kuratierte Ausstellung „Jenseits des Sehens“ bestückt. „Die Exponate lassen sich ertasten, hören, riechen und sehen. Für blinde Menschen ist die Ausstellung barrierefrei zugänglich. Sehende wiederum können sich ein Bild davon machen, wie die Welt der blinden Menschen aussieht“, so Museums-Sprecherin Kathrin Wolf.

Frau spürt ein Kunstwerk in der Ausstellung "Jenseits des Sehens"

Stift Admont

Im Stift Admont kann man Kunst mit allen Sinnen erfahren

Die Ausstellung gibt einen Überblick der in den vergangenen zehn Jahren vom Stift in Auftrag gegebenen Kunstwerke, bei denen die Wahrnehmung über die Augen nicht im Vordergrund steht. Auf besonderen Wunsch besteht bei einigen dieser Kunstwerke auch die Möglichkeit, dass blinde Menschen ihre Wahrnehmungsweisen an Sehende vermitteln.

Engelsdarstellung: Exponat der Ausstellung "Himmelsboten"

Stift Admont

Engel werden meist mit Flügeln und knöchellangem Gewand dargestellt

Schriften über die Himmelsboten

Die Ausstellung „Himmelsboten“ hat die Darstellung von Engeln in alten Handschriften aus dem Bestand der Klosterbibliothek zum Thema. Die mittelalterlichen Buchmaler sahen Engel nicht als bausbäckige, übermütige Knaben, sondern als würdige, Autorität ausstrahlende Gestalten.

Den Lesern der Bibel begegnen sie an zahlreichen Stellen des Textes als geheimnisvolle, in göttlichem Auftrag handelnde, häufig mit bestimmten Botschaften ausgestattete überirdische Wesen. So entstand das Wort „Engel“ aus dem griechischen „angelos“ und bedeutet nichts anderes als „der Bote“ oder „der Gesandte“.

Zwischen Erinnern und Vergessen

Mit Fragen der menschlichen Existenz beschäftigt sich die Sonderschau „Zwischen Erinnern und Vergessen - Endlichkeit und Ewigkeit“, die Mitte Juli eröffnet wird: Sie handelt laut Wolf von Geburt, Leben und Tod, Erinnern, Verblassen und Vergessen. Diese zeitlosen und brennendsten Fragen unseres Daseins werden in Form von einzelnen Objekten im Naturhistorischen und Kunsthistorischen Museum des Stifts, der Säulenhalle im Erdgeschoß und der Klosterbibliothek zum Nachdenken anregen.

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