Gludovatz neuer Sturm-Sportdirektor

Der bisherige SV Ried-Trainer Paul Gludovatz wird neuer Sportdirektor beim SK Sturm Graz - das bestätigte Sturm-Präsident Christian Jauk am Montag. Damit geht die Ära von Meistermacher Franco Foda im Sommer zu Ende.

Bei der Sturm-Niederlage am Sonntag bei der Admira - mehr dazu in Sturms Auswärtsmisere dauert an (sport.ORF.at) - war es ja schon durchgesickert: Paul Gludovatz, übernimmt bei den Grazern das Amt des Sportdirektors.

Der Burgenländer gilt als Fachmann, war 27 Jahre lang als Betreuer verschiedener ÖFB-Auswahlen tätig - sein größter Erfolg hier war sicher das Erreichen des Halbfinales bei der U-20 WM 2007 in Kanada. Auf Vereinsebene führte Gludovatz im letzten Jahr die SV Ried zum Cuptitel.

Ried trennt sich umgehend

Die SV Ried gab Montag Nachmittag die einvernehmliche Trennung von Trainer Gludovatz bekannt; wann der 65-Jährige seinen neuen Job in Graz antritt, ist noch offen, „Amtsantritt“ könnte aber am 1. April sein - mehr dazu auch in Trennung in „bestem Einvernehmen“ (sport.ORF.at).

Keine Entscheidung gegen Foda

Franco Foda war als Sportdirektor und Trainer in Personalunion im Gespräch, die Grazer entschieden sich bei einer Vorstandssitzung am Freitag allerdings gegen dieses „englische Modell“: „Wir wollten eine Organisationsstruktur, die durch die Gewaltentrennung unabhängiger wird“, so Jauk, der betont, dass die Entscheidung nichts mit der aktuellen sportlichen Situation zu tun habe: „Es war keine Entscheidung gegen Foda, sondern für das neue System mit Trainer und Manager.“

Paul Gludovatz und Franco Foda

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Gludovatz kommt, Foda geht

Foda ist nicht böse und nicht traurig

Foda nahm die Entscheidung gelassen zur Kenntnis: „Es gab viele gute Gespräche, aber zu viele unterschiedliche Tendenzen, das ist im Fußball so.“ Schlechte Laune habe er deshalb aber keinesfalls: „Ich bin überhaupt nicht böse über diese Entscheidung, und traurig bin ich nur, wenn ich an den Vorfall im englischen Cup (Anm.: Herzstillstand von Boltons Fabrice Muamba) denke oder das Busunglück in der Schweiz.“ Unter Gludovatz als Trainer weiterzuarbeiten, sei kein Thema mehr gewesen: „Man soll jetzt einen Schlussstrich ziehen“, betonte Foda.

Nach dem Ende der laufenden Saison hat Foda 15 Jahre als Spieler und Trainer bei Sturm verbracht und dabei alle Hochs und Tiefs vom dreimaligen Titelgewinn bis zum Konkurs miterlebt: „Das sind Dinge, die man immer in Erinnerung behalten wird“, so Foda.

Franco Foda Sturm Graz

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(Noch)Sturm-Trainer Franco Foda hält Ausschau nach einem neuem Verein

Berufliche Zukunft völlig offen

Der 45-Jährige wird auch weiterhin eng mit der Steiermark verbunden bleiben, bleibt doch seine Familie in Graz; seine berufliche Zukunft ist aber noch vollkommen offen: „Ich habe bis jetzt mit keinem einzigen Team verhandelt, alles andere gehört in das Reich der Märchen“, äußerte sich Foda zu Gerüchten über einen kolportierten Wechsel zum deutschen Bundesligisten Hertha BSC.

Europacup zum Abschied

Zuvor will sich Foda aber noch erfolgreich aus Graz verabschieden, zumindest mit dem Erreichen eines Europacup-Startplatzes für die nächste Saison. „Ich wünsche mir, dass die Mannschaft bis zum Saisonende wieder in die Spur kommt. Fakt ist, dass ich als Trainer jetzt auf dem Markt bin, ich werde aber trotzdem meine Arbeit bei Sturm nicht vernachlässigen und alles geben“, so Foda.

Wer wird neuer Sturm-Trainer?

In der Nachfolgefrage ist noch alles offen, in der Gerüchteküche brodeln Namen wie Darko Milanic und Markus Schopp. „Ich bin überzeugt davon, dass es Hunderte Bewerbungen geben wird, weil Sturm ein geiler Club mit tollen Fans ist“, so Foda.

Auch Spieler Foda geht

Der Meister, den auch Trainersohn Sandro Foda im Sommer fix verlassen wird, hat nun in Zukunft neben einer Wirtschaftsbetriebe GmbH auch eine Sportbetriebe GmbH. Gründungstermin ist der 16. April. Die Vorstände sind der schon Mitte Februar präsentierte wirtschaftliche Geschäftsführer Christopher Houben sowie eben Gludovatz.

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