Neuer Bezirk „Vulkanland“ erregt die Gemüter

Aus den Bezirken Radkersburg und Feldbach wird mit 1. Jänner der Bezirk „Vulkanland“. Das gab die Landesregierung am Mittwoch bekannt. Seither gehen im Bezirk Radkersburg die Wogen hoch.

Dass der kleine Bezirk Radkersburg nicht eigenständig bleiben wird, ist allen klar. Warum es aber ausgerechnet eine Fusion mit Feldbach geben muss, ist über die Parteigrenzen hinweg umstritten. Viel besser wäre ein Zusammenschluss mit Leibnitz gewesen, heißt es.

Feldbach ist eine Tagesreise mit „Öffis“

Mit Leibnitz gebe es nämlich deutlich mehr Anknüpfungspunkte als mit Feldbach, sagt etwa der Murecker Bürgermeister Josef Galler (ÖVP): „Für Leibnitz spricht aufgrund unserer geografischen Lage und aufgrund des öffentlichen Verkehrs, dass Leibnitz von Radkersburg aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln mehrmals am Tag erreichbar ist. Feldbach ist eine Tagesreise, und ich komme am gleichen Tag wahrscheinlich nicht einmal zurück nach Hause, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiner Bezirkshauptmannschaft fahren will.“

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Der Name „Vulkanland“ stößt bei vielen Bewohnern auf Kritik

Viel mehr Pendler nach Leibnitz

Galler verweist auf einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss in seiner Stadt vom November des Vorjahres. Ebenfalls einstimmige Gemeinderatsbeschlüsse pro Leibnitz gibt es in den Gemeinden Murfeld und Gosdorf. So sagt etwa der Bürgermeister von Gosdorf, SPÖ-Landesgeschäftsführer Anton Vukan, dass deutlich mehr Bezirksbewohner zur Arbeit nach Leibnitz pendeln als nach Feldbach und es dort deutlich leichter wäre, Behördenwege zu erledigen. Vukan ist überzeugt, dass bei einer Volksbefragung eine große Mehrheit der Bevölkerung für einen Zusammenschluss mit Leibnitz stimmen würde.

Auch „Vulkanland“ stößt auf Kritik

Ins selbe Horn stößt man auch in St. Peter am Ottersbach. Dort hatte die SPÖ in den letzten Wochen mehr als 400 Unterschriften gesammelt, um eine solche Volksbefragung zu erreichen. Das sind deutlich mehr, als für eine Volksbefragung notwendig gewesen wären, sagte Gemeindekassier Anton Solderer (SPÖ): „Ich bin überzeugt davon, dass 95 Prozent der St. Peterer sich für Leibnitz entscheiden würden.“

Ob es diese Volksbefragung tatsächlich gibt, steht noch nicht fest. Keine Freude hat man im Bezirk Radkersburg aber auch mit dem neuen Namen „Vulkanland“. Diese Name gehe völlig an der Identität der Bevölkerung vorbei, kritisierte etwa Solderer.