TU Graz führt Studiengebühren ein

An der Technischen Universität Graz werden Langzeitstudierende und EU-Ausländer ab Herbst wieder Studiengebühren zahlen müssen. Dafür hat sich am Montag der Uni-Senat ausgesprochen. 15 Prozent der Studenten sind davon betroffen.

Hinter verschlossenen Türen hat der Senat am Montag darüber beraten, ob die Studierenden der TU Graz ab Herbst Studiengebühren zahlen müssen oder nicht. Das Ergebnis: 15 Stimmen wurden für und 11 gegen die Einführung von Studiengebühren abgegeben. Anders entschieden hat man sich an der TU Wien - mehr dazu in Keine Studiengebühren an der TU (wien.ORF.at).

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APA/TU Graz

Die Gebühren bringen der TU gut eine Million Euro im Jahr mehr

Über 1.500 Studierende betroffen

Von der Studiengebühr an der TU Graz betroffen sind Langzeitstudierende und Studenten aus bestimmten Nicht EU-Ländern. Damit müssen etwa 1.800 der insgesamt 12.000 Studierenden ab Herbst 363 Euro pro Semester zahlen.

Die Entscheidung des Senats ist aber an eine Reihe von Bedingungen geknüpft, was mit dem Geld passieren soll: So sollen etwa zehn Prozent des Geldes sozial schwachen Studierenden zu Gute kommen, weitere zehn Prozent werden besonders begabten und engagierten Studenten zur Verfügung stehen.

Für die Uni unverzichtbare Mittel

Der Uni selbst bringen die Gebühren über eine Million Euro im Jahr mehr an Einnahmen. Unverzichtbares Geld, sagt TU-Graz-Rektor Harald Kainz: „Wie alle Universitäten kämpfen wir mit zu wenig Geld, deshalb sind für uns diese 1,6 Millionen Euro, um die es an der TU Graz geht, ein wesentlicher Kostenfaktor. Wir haben uns damit ausgerechent, dass wir damit 30 neue wissenschaftliche Mitarbeiter finanzieren können.“

Geld zurück bei Musterklage

Der TU gehe es aber auch um die Rechtsicherheit, so Kainz: „Was wir angeboten haben ist, dass wir im Fall einer Musterklage Studierenden, von denen wir Gebühren eingehoben haben, diese wieder zurücküberweisen - auch wenn sie indidviduell nicht klagen. Wir werden in den nächsten Tagen auch das Gespräch mit der Hochschülerschaft suchen, ob sie doch bereit wäre, von der Klagsflut abzusehen und sich auf eine Musterklage zu einigen.“

KFU Graz: Entscheidung im Mai

Am 16. Mai will sich auch der Senat der Karl-Franzens-Universität Graz mit der Frage Studiengebühren befassen - hier gab es bis zuletzt viele positive Signale in Richtung Wiedereinführung - mehr dazu in Steirische Unis wollen Studiengebühren (24.2.2012). Auch Kainz hofft, dass sich die Karl Franzens Universität bei ihrer Abstimmung an der TU Graz orientiert, da Studien beider Universitäten miteinander gekoppelt sind.

Insgesamt dürften die steirischen Hochschulen das Recht, selbst Studiengebühren einzuführen, aber sehr unterschiedlich handhaben - mehr dazu in Chaos bei Studiengebühren (27.4.2012).

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