AT&S: Gewinneinbruch trotz Umsatzrekord

Trotz Umsatzrekord verbucht der steirische Leiterplattenhersteller AT&S im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinneinbruch. Nach einer Neuausrichtung rasselten auch die Zahlen des Anlagenbauers BDI in den Keller.

AT&S steigerte im Geschäftsjahr 2011/12 den Umsatz um fünf Prozent auf 514,2 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern sank jedoch um ein Viertel von 43,3 auf 32,3 Millionen Euro, nach Steuern blieb ein Konzerngewinn von 26,5 Millionen. Der Gewinn je Aktie ging von 1,51 Euro auf 1,14 Euro zurück.

Dennoch zeigte sich das Unternehmen mit den Zahlen zufrieden. Trotz der Wirtschaftskrise habe man einen Rekordumsatz verzeichnet, allerdings habe man die schwache Auslastung im ersten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres nicht wettmachen können, weswegen auch der Gewinn geringer ausgefallen sei.

Das große Geschäft mit den Smartphones

Knapp zwei Drittel seines Geschäfts macht AT&S im Bereich der mobilen Kommunikationsmittel, wie Smartphones oder Tablet-Computer. Der steirische Leiterplattenproduzent beliefert acht der zehn Top-Smartphone-Hersteller, darunter Apple. „Der Trend ist nicht mehr ganz so steil wie zu Beginn, aber ungebrochen“, so Andreas Gerstenmayer AT&S-Chef. Das Unternehmen rechnet auf dem Smartphonemarkt auch in den kommenden Jahren mit Wachstumsraten von bis zu 30 Prozent.

Große Hoffnungen setzt das Unternehmen auch auf die Automobilindustrie und hier vor allem auf mehr Elektronik im Auto, etwa bei Navigations- oder Stauwarnsystemen. „Die Mega-Trends sind Info- und Entertainment. In der Oberklasse gibt es kaum mehr ein Auto, das keinen Internetanschluss hat. Auch in der Mittelklasse gibt es kaum mehr ein Auto, das nicht ein ausgefeiltes Navigationssystem hat“, weiß Gerstenmayer.

Positive Aussichten für 2012

AT&S beschäftigt weltweit an die 7.500 Mitarbeiter, 1.300 davon in Österreich. Laut Gerstenmayer ist Asien der Zukunftsmarkt schlechthin. Die Aufgabenteilung sei klar: geforscht wird in Europa, produziert in China, Indien und Südkorea, weil die Lohnkosten dort niedriger sind. Für 2012 ist der AT&S-Chef trotz der schwächelnden Konjunktur optimistisch; er sieht in den Bereichen, in denen AT&S tätig ist, nach wie vor beträchtliche Steigerungsraten.

BDI nach Neuausrichtung auf Talfahrt

Der steirische Anlagenbauer BDI musste hingegen im ersten Quartal 2012 generell ordentlich Federn lassen. Der Umsatz schrumpfte um 22,1 Prozent auf 6,4 Millionen Euro, das Betriebsergebnis sackte um 82 Prozent auf 300.000 Euro ab.

Auch die Aussichten für das Gesamtjahr sind nicht allzu rosig: Aufgrund einer strategischen Neuausrichtung rechnet das Unternehmen mit einem „wirtschaftlich schwachen Geschäftsjahr 2012“, hieß es am Donnerstag. Jetzt will der Vorstand auf die Kostenbremse steigen und außerdem das Biogasgeschäft stabilisieren.

Aus einem Spezialanlagenbauer für die Biodiesel- und Biogasbranche soll ein Komplettanbieter von sogenannten Green-Tech-Lösungen werden. Noch im Frühjahr soll in Wien-Schwechat eine Pilotanlage für ein Biocrackprojekt in Betrieb gehen. „Für uns öffnet sich damit ein internationaler Markt. Sämtliche Raffinerien, die Dieseltreibstoff produzieren, kommen als Abnehmer in Frage“, erklärt Vertriebschef Edgar Ahn.

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